Billionen-Dollar-Markt Grüne Anleihen boomen in immer mehr Schwellenländern

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Mehr als die Hälfte der chinesischen Emissionen fand in der zweiten Jahreshälfte statt, was einen Aufschwung des Marktes für grüne Anleihen signalisiert. Außerhalb Chinas stiegen die Emissionen 2020 um 21 Prozent auf 22 Milliarden US-Dollar. Damit waren sie höher, als die weltweiten Emissionen grüner Anleihen, die um 17 Prozent zunahmen. Zu den größten Herausgebern aus Schwellenländern gehören Chile, Brasilien und Indonesien. Sieben Erstherausgeber gingen an den Markt, darunter Ägypten, Kasachstan und Saudi-Arabien.

2020 gab es zudem ein anhaltendes Emissionsinteresse vieler Nicht-Finanzunternehmen, mit einem Emissionsvolumen von 300 Millionen US-Dollar. Finanzinstitute machen 50 Prozent des angesammelten Emissionsvolumens von Green Bonds in Schwellenländern aus, im Gegensatz zu 19 Prozent in Industrieländern. Fast die Hälfte der Emissionen von grünen Anleihen von Nicht-Finanzunternehmen in Schwellenländern entfallen auf den Energie- und Versorgungssektor. Die Emissionen in der Bau- und Immobilienbranche stiegen ebenfalls.

Jean Pierre Lacombe, Direktor Globale Makro- und Marktforschung bei der IFC, dazu: „Das deutliche Interesse der Investoren und die Unterstützung durch die Politik werden das Marktwachstum für grüne Anleihen in den Schwellenländern weiter fördern. Dies ist jetzt von entscheidender Bedeutung, da Investitionen für eine nachhaltige Entwicklung dringend erforderlich sind, um die extrem negativen sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie zu verringern. Dies gilt insbesondere für den Rückschlag, den es bei der Bekämpfung weltweiter Armut gab. Es werden nun mehrere zusätzliche Jahre benötigt, um den durch COVID-19 verlorenen Boden wieder gut zu machen."

Zu den wichtigsten Punkten für das Wachstumspotenzial gehören die Verpflichtung, die Emission von grünen Anleihen voranzutreiben und die Entwicklung des Kapitalmarktes im Einklang mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung. Eine nachhaltige Finanzpolitik und geeignete regulatorische Rahmenbedingungen sind notwendig, um den Kapitalfluss in grüne Projekte und Sektoren zu fördern. Eine Reihe globaler Initiativen könnte die Entwicklung des Marktes weiter vorantreiben und die Herausforderungen, was die Zuverlässigkeit und Vergleichbarkeit von Daten für institutionelle Anleger betrifft, angehen. Zum Beispiel könnten die Entwicklung von Benchmark-Taxonomien für grüne Anleihen, die Umsetzung der Empfehlungen der Task Force on Climate-related Financial Disclosure und die Bemühungen der Zentralbanken, sich auf den Aufbau von Kapazitäten und die technische Unterstützung für Schwellenländer zu konzentrieren, das Vertrauen der Anleger stärken.

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