Gründer des Finanzplaner Forums im Interview „Bafin schickt ihre Prüfer durch die CFP-Ausbildung“

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Früher dienten die Banken als Motor für die CFP, aber dort wurden die Investitionen zurückgefahren. Wer trägt das Wachstum nun?

Küsters: Verbünde und Einzelkämpfer haben die Nachfrage der Banken ersetzt. Aber wir sehen auch ein Comeback bei den Banken, das ist eher eine Wellenbewegung. Die Commerzbank etwa war einmal der Motor und fängt nun nach 13 Jahren wieder an, Finanzplaner auszubilden. Neu ist, dass auch die Bafin ihre Prüfer für die Kreditinstitute durch die CFP-Ausbildung schickt. Das ist natürlich ein schönes Kompliment, wenn der Regulierer sagt, diese Ausbildung wollen wir auch haben.

Das Konzept der verpflichtenden Weiterbildung kommt nun auch über die IDD auf die Versicherungsvermittler zu. Was wäre Ihr Rat für die Einführung?

Küsters: Es wäre sicher sinnvoll, wenn man ein gemeinsames Format fände, da es ja auch Überschneidungen in der Branche gibt. Wir haben etwa für die CPD-Credits eine volle Zeitstunde, bei der Initiative „gut beraten" im Versicherungsbereich gibt es ein anderes Zeitfenster von 45 Minuten. Ein gemeinsames Format sollte sich auch anlehnen an international gültige Normen, hier gibt es etwa von der ISO eine Norm für die Weiterbildung. Wenn der europäische Gesetzgeber Weiterbildung fordert, wird er wohl nicht zulassen, das unterschiedliche Zeitfenster für einen Credit gelten. Da muss Einheitlichkeit her.

Und eine Prüfung für die Weiterbildung? Die gibt es bei den CFPs auch nicht.

Küsters: Bei den Präsenzveranstaltungen nicht, wir haben Teilnahmelisten und checken die Anwesenheit. Wir kontrollieren nicht, wie sehr jemand das Thema durchdringt. Bei der Online-Weiterbildung, die wir auch anbieten, ist das anders. Der Teilnehmer absolviert am Ende einen Online-Test mit Fragen per Zufallsgenerator. Das sind fünf bis zehn Minuten Test und wir erhalten einen Nachweis, dass er das, was wir präsentiert haben auch gelesen und verstanden hat.

Wie häufig kommt es vor, dass wegen versäumter Weiterbildung der CFP-Titel aberkannt wird?

Küsters: Nach meiner Kenntnis war das in der Vergangenheit selten, für genaue Zahlen müsste man die Verbände in Deutschland, Österreich und der Schweiz fragen. Sie haben zwei Jahre Zeit und sie müssen ihre 30 Credits bis 31. Dezember eines Jahres einreichen. Versäumen Sie dies, bekommen Sie eine Nachfrist von einigen Monaten. Wir lassen im Übrigen alle unsere Veranstaltungen ein halbes Jahr vorab prüfen und registrieren. Dazu müssen Themenliste, Kurzbeschreibung und der Name des Referenten vorliegen. Die Branche plant sehr vorausschauend.

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