Seit einiger Zeit ist die Ertragsseite in der Private-Wealth-Management-Branche unter Druck. Gründe sind die höheren Kosten durch die Regulierung sowie geringere Zinserträge. Das hat Auswirkungen auf die Gehälter. Demnach liegt das durchschnittliche Fixgehalt von Private Bankern bei nunmehr 99.000 Euro im Jahr. Das sind 3.000 weniger als in der vorigen Studie 2013/2014. Ebenso ist die variable Komponente um 3.000 Euro auf 15.000 Euro jährlich gefallen.
Dabei gibt es Unterschiede je nach Region. Während in der Top-Region in Deutschland durchschnittlich 111.000 Euro fix plus 23.000 Euro variabel gezahlt wird, sind es in der Region mit dem niedrigsten Einkommen nur 84.000 Euro plus 11.000 Euro – die vollständigen Regionenergebnisse sind bei den Studienautoren erhältlich.
„Die Gehälter stagnieren beziehungsweise sinken bereits seit einigen Jahren. Das zeigt bereits die dritte unserer Studien in Folge“, so Drazen Odak, Geschäftsführer der Stephan Unternehmens- und Personalberatung und Co-Autor der Studie.
Steigende Volumen, fallende Gehälter
Während die Gehälter fallen, steigt gleichzeitig das betreute Kundenvolumen eines Private Bankers: 107 Millionen betreuen die Befragten der aktuellen Marktstudie im Schnitt. 2013/2014 waren es noch 95 Millionen gewesen – ein Plus von 12 Prozent. „Die höheren Volumen dürften in der Regel durch die Markt-Performance bei Dax & Co. der vergangenen zwei Jahre getrieben sein“, erklärt Odak. „Marktbereinigt indes sind die Volumen jedoch gefallen.“
Die niedrigeren Gehälter ergeben sich aus zwei Entwicklungen. Zum einen ist das akquirierten Brutto-Volumen im Schnitt gefallen: von 12,9 Millionen Euro vor zwei Jahren auf nunmehr 11,8 Millionen. Außerdem werden Kundenberater aus Kostengründen im Schnitt nicht mehr so teuer eingekauft, was vor allem Schweizer Häuser eine Zeit lang getan hätten, um damit „ohne Rücksicht auf die Kosten“ an Kundenvolumen zu kommen. Des Weiteren seien mittlerweile auch die Einstiegsgehälter niedriger also noch vor ein paar Jahren.