Nach Whatsapp-Bann Großbank sperrt SMS-Funktion von Mitarbeitertelefonen

Ein Mann schaut auf sein Smartphone

Ein Mann schaut auf sein Smartphone: Die HSBC möchte die SMS-Funktion der Telefone ihrer Mitarbeiter sperren. Foto: Imago Images / AFLO

Auch wenn es noch so praktisch ist, geschäftliche Angelegenheiten klärt man bestenfalls nicht über private Messenger. Das hat sich mittlerweile auch in der Finanzbranche herumgesprochen. Spätestens seit der Finanzkrise sind Kommunikationswege wie Whatsapp und Co. jenseits der offiziellen Kanäle nicht gern gesehen oder sogar verboten. Und die Compliance-Abteilungen werden nicht müde daran zu erinnern, keine privaten Handys oder Dienste für Berufliches zu nutzen.

Das ändert nichts daran, dass es in der Praxis häufig anders aussieht. In der Pandemie etwa nahmen es viele Angestellte mit ihrem Kommunikationsverhalten nicht allzu genau, manch ein Wertpapierhändler tauschte sich mit Kunden via Whatsapp oder Signal über Anlagethemen aus. Was wiederum Untersuchungen der Börsenaufsicht SEC nach sich zog und mit Millionenstrafen für zahlreiche große Banken endete.

 HSBC sperrt SMS-Funktion

Viele Banken überarbeiteten in der Folge ihre Regelwerke. Die HSBC geht nun sogar noch einen Schritt weiter und verbietet ihren Mitarbeitern das Versenden von Textnachrichten (SMS) auf ihren Arbeitstelefonen. Das schreibt das US-Portal „Bloomberg“.

Demnach sei das Unternehmen dabei, die Funktion auf den Firmenhandys der Mitarbeiter zu deaktivieren, sodass keine Textnachrichten mehr gesendet und empfangen werden können. Das SMS-Verbot gelte für die gesamte Bank.

 

Die Bank selbst äußerte sich lediglich mit einem allgemeinen Statement auf eine Anfrage von „Bloomberg“: „Banken nutzen eine breite Palette von zugelassenen Kanälen, um in Übereinstimmung mit den regulatorischen Verpflichtungen zu kommunizieren. Wie viele andere Banken auch, überprüft HSBC die Funktionalität ihrer Firmengeräte und passt sie bei Bedarf an.“

Die HSBC erklärte sich Anfang des Jahres bereit, hohe Summen an die US-Aufsichtsbehörden zu zahlen, weil Mitarbeiter über nicht zugelassene Messaging-Apps, darunter Whatsapp, kommunizierten. 30 Millionen Dollar wurden an die Commodity Futures Trading Commission gezahlt, weitere 15 Millionen Dollar an die Securities and Exchange Commission. 

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