„Wenn wir mehr als 12,5 Millionen Euro geboten bekommen, könnten wir uns inzwischen schon vorstellen, unsere Forderungen zu verkaufen“, sagte Daniel Zimmermann, Bürgermeister der Stadt Monheim, im Rahmen einer Ratssitzung. Damit ändern die Verantwortlichen der Stadt ihre Strategie in Bezug auf die Forderungen gegenüber der insolventen Greensill Bank. Das Magazin Der Neue Kämmerer hatte zuerst darüber berichtet.
Kurz nach der Insolvenz der Greensill Bank im März 2021 tat Monheim sich mit anderen betroffenen Kommunen zusammen, um ein gemeinsames juristisches Vorgehen zu prüfen. Das Ergebnis war ein Kreis aus 17 verbündeten Städten und Gemeinden.
Die Stadt lehnte bislang nach eigenen Angaben mehrer Kaufangebote für ihre Forderungen ab. Der Strategieschwenk rühre demnach daher, dass die Finanzen der Stadt im nordrhein-westfälischen Kreis Mettmann, die gut 43.000 Anwohner zählt, angespannt seien. Man versuche laut Zimmermann „die kommenden fünf mageren Jahre mithilfe der aufgebauten Bilanzreserven möglichst gut zu überstehen“. Ursächlich dafür seien neben der Greensill-Pleite in erster Linie weggebrochene Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Mit einer Erholung wird erst 2029 gerechnet.
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Bürgermeister
Monheim verlor durch die Pleite der Greensill Bank 38 Millionen Euro an Anlagevermögen., Bilanziell wurden diese 2020 vollständig als Verlust abgeschrieben. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf nahm in diesem Zusammenhang auch Ermittlungen gegen Bürgermeister Zimmermann auf. Noch im im vergangenen März waren diese nicht abgeschlossen. Die Pressestelle der Stadt Monheim teilte diesem Medium auf Nachfrage mit, das in der Sache derzeit keine neuen Erkenntnisse vorliegen würden. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf äußerte sich bislang auf Nachfrage nicht.