Green Deal Vontobel-Zertifikate auf CO2-Handel und Kernenergie zu Klimaschutzzwecken

Das Kernkraftwerk Grohnde wurde Ende 2021 abgeschaltet

Das Kernkraftwerk Grohnde wurde Ende 2021 abgeschaltet: Das hindert Deutschlands europäische Nachbarn, allen voran Frankreich, nicht am Bau neuer und kleinerer Kernreaktoren. Foto: Imago Images / Future Image

Schmelzende Polkappen, Wirbelstürme, Überschwemmungen, Dürren, Brände – die Folgen der Erderwärmung sind spürbar. Steigen die Temperaturen weiter, könnte es noch unangenehmer für die Menschheit werden. Deshalb gilt es einen zusätzlichen Temperaturanstieg zu bremsen, ganz zu vermeiden oder sogar umzukehren. Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde vereinbart, die globale Erwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu senken. Dazu müssen die klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre möglichst gesenkt werden.

Ein erster Schritt dahin: Die Emissionen weltweit auf null zurückzufahren. Die Europäische Union möchte den „Green Deal“ verwirklichen. Bis 2030 sollen die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Dies ist ein Zwischenschritt auf dem Weg Europas, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen möglichst viele Investitionen in die Dekarbonisierung fließen.

Klimafreundliche Unternehmen profitieren von Regulierung der CO2-Emissionen

Ein Mittel, das zur Reduktion von CO2 oder ähnlichen Treibhausgasen beitragen könnte, sind CO2-Emissionsrechte beziehungsweise CO2-Emissionszertifikate. Diese räumen Unternehmen das Recht ein, pro Emissionszertifikat eine Tonne CO2 oder ein äquivalentes Treibhausgas auszustoßen. In Europa soll rund die Hälfte des Treibhausgasausstoßes mittels solcher Emissionszertifikate reguliert werden.

Unternehmen aus besonders energieintensiven Branchen wie Industriemetall-, Zement- oder Papierproduzenten dürfen keine Treibhausgase auszustoßen, ohne dass sie die dafür notwendige Anzahl an CO2-Emissionszertifikaten vorweisen können. Durch diese Regulierung der CO2-Emissionen profitieren klimafreundliche Unternehmen, welche ihr Kontingent an CO2-Emissionszertifikaten nicht aufbrauchen. Die verbleibenden Emissionsrechte können sie anschließend an Unternehmen, welche die Umwelt stärker belasten, verkaufen.

In der EU ist die Gesamtmenge der Emissionsrechte begrenzt. Geplant ist, diese Obergrenze jährlich zu reduzieren. Durch die Verknappung der Emissionszertifikate dürfte der Preis tendenziell steigen, wodurch der Druck auf die Unternehmen zunimmt, auf neue und nachhaltige Technologien umzusteigen. Dieses sogenannte Cap-and-Trade-System soll dazu beitragen die Pariser Klimaziele zu erreichen.

Mit dem Vontobel-Partizipationszertifikat (VX10C0) auf den ICE-ECX-EUA-Future (CO2-Terminkontrakt) können Anleger an der Kursentwicklung von CO2-Emissionsrechten eins zu eins partizipieren. Das Open-End-Zertifikat weist eine Managementgebühr von 2,5 Prozent pro Jahr auf. Anleger sollten bei diesem Produkt zudem den Roll-Over-Effekt beachten: Terminkontrakte haben einen bestimmten Verfalltermin, daher muss der jeweilige Kontrakt als Basiswert eines Produkts ohne Laufzeitbegrenzung regelmäßig durch einen länger laufenden Kontrakt (Future) ersetzt werden. Allein das kann Kurschwankungen auslösen.

Kernkraft-Comeback: Atomenergie als grüne Technologie

Eine andere Möglichkeit, die Klimaziele zu erreichen, ist die Wiederbelebung der Kernkraft. Die Frage nach der EU-weiten Klassifizierung der Atomenergie als grüne Technologie erhielt bei der Verabschiedung der EU-Klima- beziehungsweise der Nachhaltigkeitstaxonomie besondere Bedeutung.

Aus klimapolitischer Sicht gibt es derzeit einige Argumente, die für die Kernkraft sprechen. Bei einem Blick auf die CO2-Bilanzen verschiedener Energiequellen schneidet die Atomenergie gut ab. Laut Weltklimarat liegen die Emissionen im Fall der Kernkraft bei 12 Gramm CO2-Äquivalent pro kWh Strom. Bei der Windenergie sind es im Fall von Onshore- und Offshore-Windkraftanlagen 11 und 12 Gramm pro kWh. Solarpaneele auf Dächern kommen auf einen Wert von 41 Gramm pro kWh, während dieser Wert für Solarparks mit 48 Gramm angegeben wird.

Trotz des geringen CO2-Ausstosses gibt es insbesondere in Deutschland Zweifel an der Nachhaltigkeit der Atomkraft als Form der Energiegewinnung. In Frankreich sieht man die Sache anders. So wollen die Franzosen mit seiner stark auf der Atomkraft aufbauenden Stromerzeugung besonders wenig CO2 produzieren.

Dabei könnten die neuen und kleineren Kernreaktoren gleich zwei Probleme angehen: Sie sollen für geringere Kosten beim Reaktorbau und für weniger radioaktiven Abfall sorgen. Gleichzeitig ist geplant, den so gewonnenen Strom dazu einzusetzen, Technologien wie Wasserstoff zu fördern. Ähnlich wie in Frankreich sehen auch andere Staaten Europas und der Welt. Atomkraft dürfte deshalb auch für Anleger wieder mehr in den Fokus rücken.

Eine Möglichkeit, in das Thema Atomenergie zu investieren, stellt der Vontobel Nuclear Energy Index dar, an dessen Wertentwicklung Anleger mit dem Open-End-Partizipationszertifikat (VX5TNQ) teilhaben können. Der Index setzt sich aus 25 Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung aus den Bereichen Uran-Förderung und Atomenergie inklusive Bau von Kernreaktoren zusammen. Die Indexgebühr beträgt 1,25 Prozent pro Jahr. Die Indexwährung ist Dollar.

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