Green Bonds Messbarer Klimaschutz: Institutionelle Investoren benötigen Transparenz

Marcus Weyerer von Franklin Templeton

Marcus Weyerer von Franklin Templeton: „Nicht jedes nachhaltige Projekt, zeigt unter dem Strich auch wirklich positive Wirkung.“ Foto: Franklin Templeton

Nicht nur darüber reden, sondern handeln und endlich mehr Tempo machen – diese Forderung zieht sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Weltklimakonferenzen. Auch der Erfolg der 26. UN-Klimakonferenz in Glasgow wird sich letztlich daran messen lassen, inwieweit die Beschlüsse der Staatengemeinschaft den Klimaschutz wirklich beschleunigen.

Die Emissionen grüner Anleihen sind weltweit seit 2014 enorm gewachsen

Eine Schlüsselrolle für einen nachhaltigen Transformationsprozess spielt mit Blick auf die notwendigen Kapitalströme der Finanzsektor, denn immer mehr Kapitalgeber legen Wert darauf, mit ihrem Investment den sozialen und ökologischen Fußabdruck zu verringern und eine nachhaltige Wirkung auf Umwelt und Klima zu erzielen, ohne auf attraktive Renditen zu verzichten. So erfreut sich Impact Investing in sogenannte Green Bonds oder „grüne Anleihen“ als Alternative zu konventionellen Anleihen immer größerer Beliebtheit.


Die Emissionen grüner Anleihen sind weltweit seit 2014 enorm gewachsen (siehe Grafik ) und erreichten Ende September 2021 ein Rekordvolumen von 488,66 Milliarden US-Dollar. Größter regionaler Markt ist – aufgrund im Vergleich zu den USA und Asien höherer Berichts- und Prüfungs-Standards – Europa mit kumulierten Emissionen von insgesamt 417 Milliarden Euro.


Die Rahmenwerke grüner Anleihen, die den Marktteilnehmern als Leitlinien dienen, haben sich in den vergangenen Jahren mit Blick auf die rasant wachsenden Märkte deutlich weiterentwickelt. Grundlage für die Vertrauenswürdigkeit der Märkte bilden die Green Bond Principles (GBP) der International Capital Market Association (ICMA), die inhaltlich neben der Verwendung der Emissionserlöse auch den Prozess der Projektbewertung, die Berichterstattung und das Management der Erlöse umfassen und eine Prüfung durch unabhängige Dritte empfehlen. Darauf aufbauend regeln der Climate Bond Standard (CBS) der Climate Bonds Intitiative (CBI) ebenso wie der EU Green Bond Standard (GBS) die Zertifizierung.

Das, was zählt, ist der Beitrag zur Energiewende – nicht unbedingt das grüne Label

Doch wann ist eine grüne Anleihe wirklich grün? Was muss auf Emittenten- und Projektebene beachtet werden? Und anhand welcher Kriterien lässt sich der Impact nachhaltiger Kapitalanlagen in der Praxis messen?