Nach Emission nehmen dann die Reportings des Emittenten eine Schlüsselrolle im weiteren Anlageprozess ein. Veröffentlicht ein Emittent keinen Report über die Umweltwirkung seiner Projekte, ist das ein sofortiges Ausschlusskriterium, sofern die Anleihe alt genug ist.
Europäische Emittenten punkten mit hoher Transparenz
In der Qualität der Green Bonds sowie in der Transparenz der Reportings zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede zwischen einzelnen Regionen und Emittententypen. So schneiden Green-Bond-Emittenten aus Industrieländern im Schnitt deutlich besser ab als Emittenten aus Schwellenländern. Auch die Diskrepanz zwischen der erreichten Punktezahl in Bewertung vor und nach Emission der Anleihe ist in den Schwellenländern größer als in den Industriestaaten. Hier zeigt sich deutlich, dass die Qualität der Reportings dort tendenziell schwächer ausgeprägt ist, insbesondere bei Unternehmen. Bei Green Bonds, die von Staaten ausgegeben wurden, ist der Unterschied zwischen Emerging und Developed Markets dagegen gering.
Supranationale Emittenten erreichen im Schnitt sehr hohe Punktzahlen, sowohl Ex Ante als auch Ex Post. Das mag auch darauf zurückzuführen sein, dass internationale Organisationen zu den Wegbereitern der Green-Bond-Bewegung gehören und ihre Erfahrung mit diesem Finanzierungsvehikel weiter zurückreicht. Emittenten aus den entwickelten Ländern Europas können ebenfalls überzeugen. Hier ist zu beobachten, dass immer mehr Emittenten Reportings über die mit Green Bonds finanzierten Projekte erstellen.
Nordamerikanische Emittenten schneiden weitgehend schwach ab. Aufgrund der unterschiedlichen Wahrnehmung des Klimawandels und nicht zuletzt seit dem Ausstieg der USA aus dem UN-Klimaabkommen überrascht es nicht, dass der Grad der Transparenz in den USA im Vergleich zu Europa und supranationalen Pendants geringer ist. Auch asiatische Industrieländer haben noch Luft nach oben. Positiv ist jedoch, dass Green Finance auch in Asien zunehmend mehr Bedeutung beigemessen wird.
