Green Bonds Eine Anlageklasse wird erwachsen

Felipe Gordillo ist für die Umsetzung der BNP Paribas AM Green Bonds Strategie verantwortlich.

Felipe Gordillo ist für die Umsetzung der BNP Paribas AM Green Bonds Strategie verantwortlich. Foto: BNP Paribas AM

2008 legte die Weltbank ihre erste grüne Anleihe auf – für viele Marktbeobachter die Geburtsstunde der Green Bonds. Das Besondere an dieser Anleihenart: Green Bonds sind ausschließlich für bestimmte Projekte oder Aktivitäten vorgesehen, die den Klimawandel und seine Folgen bekämpfen. Diese Eigenschaft hat zehn Jahre später massiv an Bedeutung gewonnen.

Weltweit achten Investmenthäuser, Pensionskassen und Banken zunehmend darauf, wie Emittenten auf operative Risiken des Klimawandels vorbereitet sind. Als Schlagworte seien hier CO2-Ausstoß, Energieeffizienz oder Wasserverbrauch genannt. Auch institutionelle Investoren, die durch eigene Anlagerichtlinien oder staatliche Auflagen Umweltkriterien bei ihrer Anlageentscheidung berücksichtigen, setzen immer öfter auf Green Bonds.

Green Bonds zunehmend beliebter

Der Markt ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. 2012 belief sich das Volumen laufender Green Bonds noch auf 10,3 Milliarden US-Dollar. 2017 waren es bereits 320 Milliarden und 2018 könnte das Volumen auf eine halbe Billion anwachsen. Im Vergleich zum etwa 65 Billionen US-Dollar großen globalen Bond-Markt ist das zwar noch sehr überschaubar. Doch der Markt erfährt starken Zulauf: Eine Untersuchung im Auftrag von HSBC hat festgestellt, dass zwei Drittel der institutionellen Investoren planen, mehr Geld in den Klimaschutz zu investieren.

Infolge des Pariser Klimaabkommens dürfte die Nachfrage nach grünen Investments auch aufgrund staatlicher Initiativen weiter steigen: Das französische Energiewendegesetz von 2015 verpflichtet institutionelle Investoren schon heute offenzulegen, über welche Anleihen sie Unternehmen finanzieren, die das Klima besonders stark belasten. In Großbritannien ist Ähnliches ab 2022 unter anderem für Pensionsfonds im Gespräch.

Auf Rendite verzichten müssen Anleger dafür nicht: Analysen von BNP Paribas bestätigen, dass Green Bonds für Anleger nicht teurer sind als konventionelle Anleihen. Am Sekundärmarkt entwickeln sich die Spreads von grünen Anleihen zudem günstiger als die von herkömmlichen Anleihen. BNP Paribas Asset Management hat die Spread-Entwicklung von Green Bonds der Europäischen Investmentbank im Sekundärmarkt mit denen von konventionellen Anleihen mit ähnlicher Laufzeit verglichen: Im Schnitt wurden grüne Anleihen mit engeren Spreads gehandelt als herkömmliche Anleihen.