Goldman Sachs steht offenbar vor einem Großumbau: Wie das „Wall Street Journal“ am Montag unter Berufung auf einen Insider berichtete, soll Vorstandschef David Solomon bei der für Dienstag geplanten Veröffentlichung der Ergebnisse für das dritte Quartal eine umfassende Restrukturierung verkünden, die auch das Private Banking und Wealth Management betrifft.
Digitalbank „Marcus“ mit Milliardenminus
Demnach soll das Privatkundengeschäft künftig Teil der Asset- und Wealth-Management-Einheit werden. Marc Nachmann, zweiter Co-Chef von Global Markets, soll die neue Vermögensverwaltungs-Sparte führen, in der laut der Zeitung auch die Digitalbank „Marcus“ aufgehen soll. „Marcus“ wurde 2016 gegründet – unter anderem mit dem Ziel, die Abhängigkeit von den schwankenden Erträgen aus dem Investmentbanking zu verringern. Doch die Online-Bank schreibt hohe Anlaufverluste. Mit einem Minus von 1,2 Milliarden Euro in diesem Jahr würde sich das gesamte Minus laut „Bloomberg“ auf 4 Milliarden Euro summieren.
Die Asset- und Wealth-Management-Einheit wäre laut dem Bericht eine von nur noch drei Sparten bei Goldman Sachs. Denn auch das Investmentbanking soll mit dem Handel zusammengelegt werden. Die dritte Sparte werde aus der Transaktionsbank und den Fintech-Beteiligungen bestehen. Goldman Sachs äußerte sich am Montag zu den Informationen nicht.