private banking magazin: Herr Körner, wir hatten zuletzt im Januar gesprochen. Mit „Go for Gold“, kurz gesagt, Ihrer Prognose von weiterem Potenzial im Goldpreis, lagen Sie genau richtig.
Florian Körner: Ja, nach Angaben des World Gold Council haben die Zentralbanken in den vergangenen Jahren fast unablässig Gold gekauft und setzen ihre Käufe auch in diesem Jahr fort – wie am steigenden Goldpreis zu sehen ist. Das Fondsvolumen des VanEck Gold Miners UCITS ETF, aufgelegt im März 2015, ist seit Januar 2025 weiter gestiegen und hat mittlerweile ein Fondsvolumen von 1,9 Milliarden US-Dollar (Stand: 15. April 2025) erreicht.
Der Goldpreis bricht ständig neue Rekorde. Was sind die Hauptgründe für diese Rally?
Körner: Die Investitionsumgebung in 2025 ist von erhöhter Unsicherheit geprägt. Wir sehen sich verändernde Handelsdynamiken mit den USA, zunehmende geopolitische Risiken und eine wachsende Skepsis gegenüber dem US-Dollar als Weltleitwährung. In der Vergangenheit wurde Gold in wirtschaftlich angespannten Zeiten oft als sicherer Hafen betrachtet, obwohl sein Preis erheblichen Schwankungen unterworfen sein kann. Ein Schlüsselfaktor für die jüngste Rally war zudem der starke Anstieg der mit Gold unterlegten börsengehandelten Fonds (ETFs). Die gesamten bekannten ETF-Bestände an Gold stiegen im Februar um 2,49 Prozent, was nach Angaben des World Gold Council den größten monatlichen Zufluss seit März 2022 darstellt. Bitte denken Sie aber daran, dass vergangene Trends kein Indikator für zukünftige Ergebnisse sind.
Besonders interessant ist die Entwicklung, dass die Zentralbanken in großem Umfang Gold kaufen. Was steckt dahinter?
Körner: Wir beobachten seit der globalen Finanzkrise 2008 einen fundamentalen Wandel. Nach dem Zusammenbruch von Lehman Brothers wurden das Vertrauen in die Widerstandsfähigkeit des globalen Bankensystems und die Dominanz der westlichen Volkswirtschaften zunehmend in Frage gestellt. Nach Angaben des World Gold Council begannen die Netto-Goldkäufe der Zentralbanken nach der Finanzkrise und beschleunigten sich nach der russischen Invasion in der Ukraine 2022 nochmals deutlich. Geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen können die Goldnachfrage beeinflussen – ihre Auswirkungen bleiben jedoch schwer absehbar.
Nehmen Sie China als Beispiel: Das Land hat sich kontinuierlich aus US-Staatsanleihen zurückgezogen und gleichzeitig seine Goldbestände erhöht, wie aus Daten des US-Finanzministeriums und des World Gold Council hervorgeht. Analysten vermuten, dass dieser Schritt einen breiteren Trend der Diversifizierung weg vom US-Dollar widerspiegelt. Bedenken über die unverantwortliche Finanzpolitik und das politische Chaos in den USA verstärken diese Entwicklung noch. Die Marktstimmung deutet darauf hin, dass das Vertrauen in den US-Dollar zunehmend unter Druck gerät – wie sich die Lage weiterentwickelt, bleibt jedoch ungewiss.
Grafik 1: Chinas Bestände an US-Staatsanleihen vs. Goldreserven (2013 bis 2024)

Viele Anleger fragen sich, ob sie direkt in Gold oder in Goldminenaktien investieren sollten. Was halten Sie davon?
Körner: Gold und Goldminenaktien stellen unterschiedliche Anlageklassen dar, jede mit ihren eigenen Merkmalen. Während der Goldpreis in den letzten Jahren stark gestiegen ist – laut World Gold Council zwischen März 2020 und April 2025 um etwa 77,5 Prozent – hatten Goldminenaktien während eines Großteils dieses Zeitraums im Vergleich zu physischem Gold eine unterdurchschnittliche Performance erzielt. Dieses Verhältnis scheint sich jetzt zu ändern. Im bisherigen Jahresverlauf haben Goldaktien eine starke Hebelwirkung auf den Goldpreis gezeigt und sind per 30.04.2025 um 31,77 Prozent gestiegen, während Gold selbst um 16,29 Prozent zulegte (basierend auf Bloomberg-Daten, in Euro).
Goldminenunternehmen haben aus früheren Fehlern gelernt. Während des letzten Bullenmarktes, der 2011 endete, verschuldeten sich viele Unternehmen stark, um neue Minen zu entwickeln – oft mit geringerer Qualität. Als der Goldpreis fiel, mussten massive Abschreibungen vorgenommen werden. Branchenberichten zufolge hat sich das Kostenmanagement heute verbessert, da die Betriebskosten in den letzten zehn Jahren langsamer gestiegen sind als die Goldpreise. Dennoch ist der Sektor weiterhin mit Betriebs- und Marktrisiken konfrontiert.
Grafik 2: Discount/Prämie von Goldminenaktien zum Goldpreis 2008 bis 2025

Wie schätzen Sie die aktuelle Bewertung der Goldminenaktien ein?
Körner: Jüngste Branchendaten deuten darauf hin, dass Goldminenunternehmen ihre Gewinnmargen erweitern, Cash generieren und eigene Aktien zurückkaufen. Mehrere Unternehmen verfügen über stärkere Bilanzen. Dennoch werden sie unter ihren historischen Durchschnittswerten gehandelt. Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Free-Cashflow-Verhältnis und das KGV liegen weiterhin unter dem 12-Monats-Durchschnitt (Stand: April 2025, Bloomberg-Daten). Auch wenn historische Renditen oft als Orientierung dienen, sind sie kein verlässlicher Maßstab für die Zukunft. Sowohl Gold als auch Goldminenaktien sind von Marktrisiken betroffen.
Diese wahrgenommene Unterbewertung von Goldminenaktien war ein Hauptthema auf der jährlichen BMO Metals and Mining Conference in Florida im März. Mehrere Marktteilnehmer äußerten sich besorgt darüber, dass steigende Barbestände, verbesserte Liquidität, niedrigere Verschuldungsquoten, höhere Dividenden und umfangreiche Aktienrückkaufprogramme in den letzten Jahren kein größeres Anlegerinteresse wecken konnten. Manche Marktbeobachter rechnen mit einer möglichen Trendwende in der Anlegerstimmung im Jahr 2025, doch wie sich die Märkte tatsächlich entwickeln, bleibt offen.
Wie können Anleger am besten von der aktuellen Situation profitieren?
Körner: Für Anleger, die in Goldminenaktien investieren möchten, bieten ETFs wie der VanEck Gold Miners UCITS ETF eine kostengünstige Möglichkeit, diversifiziert im Sektor zu investieren. Dieser ETF hat jüngst erhebliche Kapitalzuflüsse verzeichnet (Stand: April 2025 gemäß Bloomberg-Daten), was das neu erwachte Anlegerinteresse widerspiegelt.
„Goldminenaktien weisen eine geringe Korrelation mit globalen Aktienindizes auf – das bietet Diversifikationspotenzial.“
Ein weiterer Vorteil von Goldminenaktien ist ihre historische geringe Korrelation mit breiten globalen Aktienindizes. So wies der VanEck Gold Miners UCITS ETF in den vergangenen zwölf Monaten beispielsweise eine Korrelation von nur etwa 0,31 mit dem MSCI World Index auf (Stand: April 2025, Bloomberg-Daten), was auf ein erhebliches Diversifikationspotenzial hindeutet. Eine niedrige Korrelation schließt Risiken jedoch nicht aus; sektorspezifische Schocks oder ein anhaltender Rückgang der Rohstoffpreise können zu erheblichen Verlusten führen.
Grafik 3: Goldminenaktien-ETFs von VanEck mit geringer Korrelation zum MSCI World

Anleger sollten sich darüber im Klaren sein, dass Investitionen in Goldminenaktien mit zusätzlichen Risiken verbunden sind, die über jene von physischem Gold hinausgehen. Bergbauunternehmen unterliegen operativen Risiken wie der Qualität des Managements, der Produktionseffizienz, regulatorischen Veränderungen und geopolitischen Entwicklungen. Darüber hinaus wirken sich Schwankungen der Rohstoffpreise – insbesondere von Gold – stark auf die Rentabilität aus. Diese Faktoren führen häufig zu einer höheren Volatilität im Vergleich zu einer Direktanlage in physisches Gold.
Zudem bedeutet Diversifikation innerhalb eines einzelnen Sektors keine vollständige Risikostreuung: Anleger bleiben unter anderem Rohstoff-, Konzentrations- und Schwellenländerrisiken ausgesetzt.
Wie hoch, dies als letzte Frage, könnte der Goldpreis noch steigen?
Körner: Einige Marktbeobachter sehen in den aktuellen Entwicklungen mögliche Anzeichen für den Beginn eines längerfristigen Trends, bei dem die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung stärker hinterfragt wird. Solche Verschiebungen könnten langfristig Auswirkungen auf den Goldpreis haben.
Wenn ein digitaler Vermögenswert wie Bitcoin, der auf Servern erstellt und gespeichert wird, mit 100.000 US-Dollar bewertet werden kann, dann könnte eine Unze eines greifbaren, zuverlässigen und sicheren Wertes wie Gold sicherlich einen bedeutenden Bruchteil dieses Wertes erreichen. Gold bleibt in unserer zunehmend unsicheren Welt die ultimative Krisenwährung.
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