Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung Gold – die Feuerversicherung für Ihr Vermögen

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Meines Erachtens war es insbesondere die Furcht vor einer Wende der US-Geldpolitik und die Aussicht auf steigende Realzinsen, die die „schwachen Hände“ im Frühjahr massiv aus dem Markt getrieben hat. Zudem verabschiedeten sich spekulativ orientierte Anleger wie Hedge Fonds zunehmend aus den Gold-ETFs, über die sich Käufe und Verkäufe weitaus bequemer erledigen lassen als im physischen Handel. So wurden über die Goldfonds insgesamt 400 Tonnen verkauft, wie das World Gold Council, die Interessenvertretung der Goldbranche, im Rückblick auf das zweite Quartal mitteilte. Als schließlich über die Terminmärkte an wenigen Tagen die gesamte Jahresproduktion an Gold gehandelt wurde, war klar: Es handelte sich um einen waschechten Ausverkauf.

Dieser Sell-Off hat auch seine gute Seite. So wechselte Gold in den vergangenen Monaten von den schwachen, spekulativen Anlegern zu den starken, strategischen Käufern. Dies zeigt sich zum einen darin, dass im 2. Quartal 2013 weltweit 500 Tonnen an Barren und Münzen und damit 78 Prozent mehr als im Vorjahresquartal gekauft wurden, wie das World Gold Council mitteilte. Insbesondere China und Indien stachen hervor: Während sich die Inder gegen eine schwache Währung und hohe Inflation schützen wollen, investierten die Chinesen aufgrund ihrer steigenden Einkommen 157 Prozent mehr in Münzen und Barren als im 2. Quartal 2012. Damit verschiebt sich der Schwerpunkt immer mehr hin zum strategischen, physischen Goldkauf und immer mehr von West nach Ost. Weltweit belief sich die kombinierte Nachfrage der Schmuckindustrie und der Verbraucher auf 1.083 Tonnen – das entspricht einem Plus von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.

Stützend dürfte auch das Verhalten der Notenbanken wirken, die weiterhin auf der Käuferseite stehen. Mit 71 Tonnen im 2. Quartal orderten sie zwar weniger als ein Jahr zuvor, als sie 165 Tonnen erwarben. Gleichwohl setzt sich der im Jahr 2011 begonnene Trend, dass Notenbanken stehen, fort. Wie sollte  es auch anders sein in einer Welt, in der vorrangig angloamerikanische Notenbanken sowie die Bank of Japan die Kapitalmärkte mit Geld fluten, um ihre Währungen abzuwerten, damit ihre Schuldenberge sie nicht erdrücken! Vor diesem Abwertungswettlauf müssen andere Notenbanken ihre Staaten schützen – und sie tun das durch den Kauf der einzigen Währung, den keiner ihrer Kollegen in New York oder London beeinflussen kann: Gold.

Nicht zuletzt haben die Goldminen, die als Marktteilnehmer Goldverkäufe über die Terminbörsen absichern können, so wenige Short-Positionen wie zuletzt vor einem Jahrzehnt. Das bedeutet: Sie sehen derzeit so wenig Bedarf, den Pries für ihre Goldproduktion im Voraus abzusichern, wie zuletzt beim Beginn des großen Bullenmarktes in Gold. Auch dies spricht für ein nahes Ende des Preisverfalls.

Abschließend lässt sich sagen: Unter strategischen Aspekten kann kein vorausschauender Anleger auf Gold verzichten. Das Edelmetall ist quasi die Feuerversicherung, mit dem sich das Vermögen oder große Teile davon selbst in schweren Krisenzeiten bewahren lassen. Das ist sehr gut daran zu sehen, wie sich der Preis der Feinunze Gold in Island entwickelt hat, dessen Währung sehr heftig abgewertet hat: Er stieg, gemessen in isländischen Kronen, auf das Vierfache, während sich der Wert der Feinunze in Dollar oder Euro zwischen 2008 und 2012 „nur“ verdoppelte. Isländer mit einem vernünftigen Goldanteil im Portfolio konnten somit eine der schwersten Krisen des Landes weit besser überstehen als diejenigen, die Gold als nutzlose, weil unproduktive Investition abtun.



Goldmünzen und -barren strahlen am hellsten

Wer Gold kauft, muss für Verkaufsgewinne keinerlei Steuer zahlen, wenn er das Edelmetall in Form von Barren oder Münzen erworben hat und es länger als ein Jahr hält. Das gilt auch für Silber, wobei bei „des Goldes kleinem Bruder“ zusätzliche Kosten anfallen.

Anleger, die auf physisches Gold setzen, zahlen weder Mehrwertsteuer noch müssen sie die Verkaufsgewinne mit dem Fiskus teilen, wenn zwischen dem Kauf- und dem Verkaufszeitpunkt mehr als ein Jahr liegt. Dies gilt für das Anlagegold, zu dem die handelsüblichen Goldbarren und Goldmünzen zählen. Liegt das Edelmetall kürzer als ein Jahr im Tresor, unterliegen Gewinne nicht der Abgeltungssteuer, sondern dem persönlichen Steuersatz.

Wer physisches Silber erwirbt, kann Gewinne nach der Spekulationsfrist von einem Jahr ebenfalls für sich behalten. Käufer von Münzen haben bislang den ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent zu entrichten. Ab dem 1. Januar 2014 wird jedoch der volle Satz von 19 Prozent fällig. Anleger, die ohnehin Silber kaufen wollen, sollten dies noch in diesem Jahr tun, zumal das Edelmetall wie auch Gold preislich „eher unten als oben“ ist.

Bei Exchange Traded Funds oder Zertifikaten, die einen Anspruch auf Auslieferung von Gold oder Silber verbriefen, greift der Staat hingegen zu. Anleger, die mit Gold-Wertpapieren Gewinne verbuchen, müssen daher trotz eines positiven Urteils des Bundesfinanzhofs zunächst Abgeltungssteuer zahlen. Betroffene sollten die von der Bank einbehaltene Steuer über die Steuererklärung zurückzuverlangen. Falls das Finanzamt ablehnt, empfiehlt sich der Widerspruch gegen den Steuerbescheid.

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