Global Private Equity Barometer Institutionelle erwarten weiteres Wachstum bei Fintechs

Ist Partner bei der Investmentgesellschaft Coller Capital: Michael Schad

Ist Partner bei der Investmentgesellschaft Coller Capital: Michael Schad

Institutionelle Anleger sehen weiterhin interessante Chancen für Private-Equity-Investitionen bei Fintechs, so das aktuelle Global Private Equity Barometer von Coller Capital: So rechnen etwa zwei Drittel der Private-Equity-Anleger, sogenannte Limited Partners, mit weiterem Wachstum in diesem Marktsegment. Für das Global Private Equity Barometer befragte die Investmentgesellschaft im Frühjahr 2017 weltweit insgesamt 110 Private-Equity-Investoren.

Laut Befragung schätzen die Teilnehmer die Aussichten für Blockchain-Anwendungen, wie Bitcoin, hingegen als weniger sicher ein. Nur ein Viertel der Anleger hält die Technologie den Angaben zufolge in den nächsten fünf Jahren für aussichtsreich in Bezug auf Private-Equity-Investitionen.

Angst vor Hacker-Angriffen

Mehr als die Hälfte der befragten Investoren sieht in den nächsten fünf Jahren die Gefahr einer ernsten Cyber-Attacke. Die Private-Equity-Anleger erachten es mehrheitlich als ernsthaftes Risiko, obwohl in den vergangenen Jahren nur einer von zwanzig tatsächlich Opfer eines Hacker-Angriffs wurde.

Die zunehmenden Sicherheitsbedenken würden sich auch auf die Beziehungen zwischen Anlegern und Fondsmanagern, den sogenannten General Partners, auswirken. Etwa die Hälfte der Anleger fordert den Angaben zufolge, dass die Manager von Private-Equity-Fonds in den nächsten Jahren Cyber-Risiken sowohl bei sich selbst und ihren Portfoliounternehmen beurteilen.

Zwei Drittel der Anleger sind der Meinung, dass ein Austausch des Personals zu höheren Renditen führen würde. Den gleichen Effekt erwarten sie in Bezug auf neue gestaltete Prozesse ihrer Investitionsentscheidungen (mehr als 60 Prozent).

Weiterhin ist die Hälfte der Investoren der Ansicht, dass sie höhere Renditen bei ihren Private-Equity-Investitionen erzielen, wenn sie ihre Governance- und Managementstrukturen ändern. Drei Viertel der Befragten glauben zudem, dass sie ihre Private-Equity-Programme verbessern, wenn sie die Daten externer Anbieter effizienter nutzen.

Chancen und Risiken

Die Anleger erwarten, dass sich die Aussichten für Private Equity sowohl kurz- als auch mittelfristig weltweit weiter verbessern. Einzige Ausnahme ist Nordamerika. Kurzfristig schätzen Investoren die Gelegenheiten in diesem Private-Equity-Sektor als unsicher ein. Gründe sind die Ungewissheit über mögliche steuerliche und regulatorische Änderungen sowie deren Folgen für den Sektor.

Der zuversichtliche Ausblick zeige die insgesamt gute Einschätzung der Anleger hinsichtlich der Aktienmärkte. Die Hälfte der Teilnehmer ist der Auffassung, dass sich das Verhältnis von Private Equity zu börsengehandeltem Beteiligungskapital in den nächsten Jahren zugunsten von Private Equity ändert. Lediglich 6 Prozent der Befragten geht von einer entgegengesetzten Entwicklung aus.

Trotz der guten Lage sind sich Private-Equity-Anleger über die Risiken der Anlageklasse bewusst. Neun von zehn halten den Angaben zufolge hohe Preise bei Investitionen für ein Risiko. 60 Prozent der Investoren sehen im Protektionismus eine echte Bedrohung.