Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht das Dilemma: In der Fünf-Jahres-Periode, die Ende November 2007 endete, lag die Korrelation von globalen Aktien zu globalen Anleihen bei 0,1, mit US-Anleihen korrelierten die Aktien sogar negativ mit -0,1. In den dann folgenden rund zweieinhalb Jahren der globalen Finanzkrise bis Mitte 2009 legten die Korrelationen deutlich zu. Der Aktien-Anleihen-Wert stieg auf 0,53. „Das bedeutet, dass Anleger nicht die Absicherung nach unten bekamen, die sie in normalen Marktphasen erwarten“, sagt Brooks Ritchey.
Einen Ausweg sieht Ritchey in Global-Macro-Hedge-Strategien: „In Zeiten, in denen die Korrelation anderer Asset-Klassen zu Aktien gestiegen sind, hat die Korrelation zu Global Macro abgenommen.“ In den oben genannten Zeiträumen ist sie von 0,53 auf -0,09 gesunken. „Eine Beimischung von Global-Macro-Hedge-Strategien könnte daher das Gesamtportfolio bei Aktienverlusten besser schützen“, so Ritchey.
Voll flexibel: Alle Märkte, alle Asset-Klassen, long und short
Wie funktionieren solche Strategien? „Die meisten Global-Macro-Hedge-Manager haben ein sehr breit gefasstes und flexibles Mandat. Sie können weltweit in allen Märkten und Asset-Klassen investieren, von Aktien über Zinsanlagen, Rohstoffen und Währungen hinzu Staats- und Unternehmensanleihen“, erklärt Ritchey. Zusätzlich haben die Manager die Möglichkeit über Short-Positionen in allen Märkten auch auf fallende Kurse zu setzen – sei es aus Absicherungs- oder aus Renditegründen. „Ziel ist es, makroökonomische Verschiebungen und Asymmetrien auszunutzen. Das können zum Beispiel globale Marktbewegungen sein, Maßnahmen der Notenbanken oder allgemeine politische oder wirtschaftliche Ereignisse, die Wertpapiere vorübergehend über oder unter ihre langfristigen Werte und Erwartungen drücken“, so Ritchey.
Im Franklin K2 Global Macro Opportunities Fund vertraut Ritchey nicht nur auf eine Global-Macro-Hedge-Strategie, sondern der Fondsmanager hat gleich mehrere Sub-Berater beauftragt, jeweils einen Teil des Fonds zu managen. Ausgewählt werden diese nach dem hauseigenen Due-Diligence-Prozess von K2 Advisors. Das New Yorker Unternehmen ist seit über 20 Jahren im Geschäft mit Hedge-Strategien und managt ebenfalls den über verschiedene alternative Strategien gestreuten Franklin K2 Alternative Strategies Fund. Bei beiden Fonds kommen Sub-Berater zum Einsatz. „Die Allokationen der einzelnen Manager basieren auf unserer eigenen Analyse und unserem Top-down-Blick. Wir berücksichtigen dabei die Marktlage, Risikofaktoren, Diversifikation, Liquidität und die Transparenz des Portfolios“, sagt Ritchey.
Der Mix macht’s: Computer- und Manager-basierte Strategien
Um das Portfolio des erst im November 2016 aufgelegten Global-Macro-Fonds besonders gut zu streuen, setzt der Fondsmanager sowohl auf Global-Macro-Strategien mit diskretionärem als auch mit systematischem Ansatz. „Diskretionäre Manager nutzen die fundamentale Marktanalyse zusammen mit einer quantitativen Modellierung, um Anlagegelegenheiten frühzeitig zu erkennen. Auch wenn sie in sehr unterschiedlichen Märkten investieren, folgen sie ihren starken Überzeugungen und halten oft sehr konzentrierte Positionen“, erläutert Ritchey. Systematische Manager hingegen handeln nicht nach eigenem Ermessen (diskretionär), sondern versuchen auf Basis von Computer gesteuerten Modellen frühzeitig die Chancen zu erkennen. Diese Modelle liefern meist automatisch Handelssignale, die zum Aufbau von Positionen in diversen Asset-Klassen führen.
„Die Kombination der Strategien erhöht die Risikostreuung. Zwar sind beide Ansätze aus dem Bereich Global Macro, sie haben sich aber in bestimmten Phasen unterschiedlich entwickelt“, argumentiert Ritchey. Systematische Strategien haben sich zum Beispiel 2008 gut geschlagen, da in diesem Jahr starke, länger anhaltende Trends vorherrschten. 2012 hingegen wechselte das Umfeld häufig von Risk-on zu Risk-off und wieder zurück. In solchen Phasen sind normalerweise diskretionäre Ansätze überlegen.
Ritchey: „Wir denken, die in den vergangenen Jahren gestiegene Marktvolatilität wird so schnell nicht wieder verschwinden. Die neue US-Regierung, eine möglicherweise weniger expansive Geldpolitik der globalen Notenbanken und die Wahlen in mehreren europäischen Ländern dürften Investoren weiterhin auf Trab halten. In diesem herausforderndem Umfeld könnte diversifizierte globale Liquid-Alternatives-Strategie, die unterschiedliche Renditetreiber nutzt und eine reduzierte Volatilität aufweist ein nützliches Vehikel für Anleger sein.“