Raus aus dem Rekordtief Talfahrt bei den Deals der Family Offices vorerst gestoppt

Blick auf den Hauptsitz des Energieunternehmens Encavis in Hamburg: Das Unternehmen verschwand von der Börse – auch weil Family Offices bei dem Deal mitmischten. Direktbeteiligungen werden für sie immer wichtiger.

Blick auf den Hauptsitz des Energieunternehmens Encavis in Hamburg: Das Unternehmen verschwand von der Börse – auch weil Family Offices bei dem Deal mitmischten. Direktbeteiligungen werden für sie immer wichtiger. Foto: Imago Images / Hoch Zwei Stock/Angerer

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In der zweiten Hälfte des Jahres 2021 waren Family Offices noch fleißig: Fast 10.000 Deals, die Family Offices etwa bei Immobilien oder in Venture Capital tätigten, zählten die Studienautoren von PWC in diesem Zeitraum. Seitdem sank die Deal-Zahl aber deutlich. Im zweiten Halbjahr waren es nur noch 4.691 Deals, die die Family Offices abwickelten – und damit so wenig wie seit fast einer Dekade nicht mehr.

2024 brachte die Wende. Zumindest ein bisschen. Denn: Erstmals seit 2021 stabilisierte sich die Zahl der Deals im ersten Halbjahr. 4.701 Mal schlugen Family Offices in den ersten sechs Monaten im Jahr 2024 zu. „Da das Transaktionsvolumen das zweite Halbjahr in Folge nahezu unverändert geblieben ist, gibt es Anzeichen dafür, dass der Abwärtstrend seinen Tiefpunkt erreicht haben könnte“, heißt es in der PWC Family Office Deals Study 2024. Fast 80 Prozent aller Transaktionen entfielen zuletzt noch auf europäische oder US-Family-Offices.

 

Was bei der PWC-Studie auffällt, ist: Die Family Offices investierten in der Vergangenheit überwiegend in Immobilien – tasten sich nun aber mehr und mehr in Direktbeteiligungen vor. Auch wenn ihr Anteil an den globalen Deals mit 3 Prozent zuletzt noch sehr gering war, entfielen über die Hälfte der Family-Office-Deals auf Direktbeteiligungen. Im Jahr 2014 waren es nur 26 Prozent, aber dafür 55 Prozent Immobiliendeals.

Family Offices setzen vor allem auf Deals von unter 25 Millionen Dollar

Weil ein Großteil der Family Offices aber dann doch weniger Kapital bewegt, als es große institutionelle Investoren machen, sind auch die Dealgrößen geringer, wenn auch zuletzt steigend: 71 Prozent der Transaktionen haben ein Volumen von unter 25 Millionen US-Dollar, nur 2 Prozent liegen über einem Wert von 500 Millionen Dollar. Passenderweise setzen die Family Offices auch weiterhin auf Club Deals, um die Deals abzuwickeln. Über die vergangenen zehn Jahre hinweg rangierte ihr Anteil bei etwa 60 Prozent. 

 

Impact Investments dagegen wurden in dem Zeitraum nach und nach wichtiger. Lag 2014 ihr Anteil an der Transaktionszahl noch bei 23 Prozent, waren es im ersten Halbjahr 2024 schon 55 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung verzeichneten zwischenzeitlich auch die Start-up-Investments von Family Offices. Allerdings kühlte das Interesse der Family Offices in der jüngsten Venture-Capital sichtlich ab: Sowohl das durchschnittliche Volumen pro Deal als auch die Zahl der Transaktionen hat sich zwischen dem zweiten Semester 2021 und dem zweiten Halbjahr 2023 halbiert. In den ersten sechs Monaten 2024 stabilisierten sich beide Werte, wobei Family Offices in über 80 Prozent der Fälle über Club Deals in Start-ups investieren.

Am deutlichsten sichtbar stellt sich die jüngste Zurückhaltung der Family Offices bei den Investments in Fonds dar. Um mehr als 73 Prozent fielen sowohl die Zahl als auch das Volumen der Fondsinvestments. Allerdings stieg die durchschnittliche Ticketgröße für die Fondsinvestments zuletzt wieder. Auch hier nutzen neun von zehn Family Offices Club Deals.

 

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