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Trump 2.0 Gewinner und Verlierer in den Schwellenländern

Gewinner und Verlierer in den Schwellenländern

Foto: Berenberg

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Der künftige US-Präsident Donald Trump steht in den Startlöchern. Ein Blick auf seine designierte Regierungsmannschaft legt nahe: In seiner zweiten Amtszeit könnte Trump eine wesentlich kompromisslosere Politik verfolgen als während seiner ersten vier Jahre im Weißen Haus. Ob er seine teils radikale Agenda in vollem Umfang wird durchsetzen können, ist offen. Fest steht jedoch: Kein Land der Welt wird sich den Auswirkungen seiner Politik entziehen können. Das gilt auch für die Schwellenländer weltweit. Ihre Investoren sollten daher die Geschehnisse in den USA genau im Blick behalten und stets ihre Konsequenzen für die Ländergruppe analysieren. 

Wir bei Berenberg investieren im Bereich festverzinslicher Wertpapiere sowohl in Hartwährungs- als auch in Lokalwährungsanleihen. Der Fokus liegt dabei auf Staatspapieren, Unternehmensanleihen dienen als Beimischung. Auf der Aktienseite liegt unser Fokus in den asiatischen Schwellenländern auf Sektoren mit qualitativ hochwertigen Gewinnen wie Technologie und Konsumgüter. 

Insbesondere beobachten wir drei US-Politikbereiche, die sich unserer Meinung nach besonders stark auf die Schwellenländer auswirken könnten: Migrations-, Geo- und Handelspolitik.

Zollpolitik von besonders hoher Bedeutung

In der Handelspolitik stehen die von Trump angekündigten Zölle im Fokus. Jüngst hat er verlautbaren lassen, direkt nach seiner Amtsübernahme am 20. Januar per Dekret sämtliche Importe aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko mit Strafzöllen in Höhe von 25 Prozent zu belegen. Importe aus China will Trump mit zusätzlichen Zöllen in Höhe von zehn Prozent des Warenwerts belegen. Im Vorfeld hatte er bereits einen pauschalen Zollsatz von 60 Prozent für chinesische Importe und zehn Prozent auf alle Einfuhren aus anderen Ländern ins Spiel gebracht. Mit den Zöllen möchte er das Handelsdefizit der USA senken und dabei alle Länder ins Visier nehmen, die "uns seit Jahren abzocken", wie Trump sagt. 

Steigende Refinanzierungskosten möglich

Sollten diese Zölle kommen, könnten sie die Wirtschaft von Schwellenländern mit umfangreichen Exporten in die USA belasten und Druck auf die Handelsbilanz ausüben. Entsprechende Staaten finden sich in Asien, aber auch in Osteuropa. Mexiko dürfte ebenfalls betroffen sein – könnte aber im Gegenzug davon profitieren, dass viele Unternehmen die Produktion wieder näher an die Absatzmärkte holen möchten.

Eine weitere mögliche Folge der Zölle ist eine anspringende Inflation, da die Unternehmen die höheren Kosten vielleicht an die Verbraucher weitergeben. Außerdem dürfte der US-Dollar stärker werden. Dies führt gegebenenfalls zu einem höheren Zinsniveau in der größten Volkswirtschaft der Welt. Das würde wiederum steigende Refinanzierungskosten für die Schwellenländer bedeuten.

Trump möchte die Einwanderung in die Vereinigten Staaten begrenzen und plant Abschiebungen in großem Stil. Das dürfte auf verschiedene Länder in Südamerika negative Auswirkungen haben, darunter Ecuador und Honduras: Viele Bürger dieser Länder arbeiten in den Vereinigten Staaten und das Geld, das sie regelmäßig in die Heimat überweisen, ist dort von großer Bedeutung. 

Andere Länder füllen Chinas Lücke

Neben Verlierern dürfte es aber auch Gewinner geben: Je unabhängiger sich die USA, insbesondere von China, machen wollen, desto mehr könnten andere Länder in die Bresche springen und von wachsenden Exporten in die USA und steigenden ausländischen Direktinvestitionen profitieren. Wir sehen hier Chancen beispielsweise für Indien und Indonesien aufgrund der großen Arbeitsmarktkapazitäten und der vorhandenen Infrastruktur. Ebenfalls zu den möglichen Profiteuren gehören Brasilien sowie Argentinien. Rohstoffreichen Ländern wie Südafrika mag wiederum Trumps wachstumsfördernde Politik zugutekommen, ebenso wie ein mögliches Kriegsende in der Ukraine und der zukünftige Wiederaufbau des Landes. 

Zusammenfassend könnten also Rohstoffexporteure sowie Schwellenländer, die von der Neuordnung der Lieferketten und dadurch steigenden Investitionen profitieren, zu den Nutznießern von Trumps Politik gehören. Für Anleihen- und Aktieninvestoren sind daher ein selektives Vorgehen und aktives Management wichtig.

Das gilt auch auf der Währungsseite. Hier müssen Anleger unterscheiden zwischen Währungen, die eher mit dem US-Dollar verbunden sind, und solchen, die eher von der Euro-Entwicklung abhängen. Darüber hinaus gibt es Währungen wie den argentinischen Peso, die weniger von externen Faktoren beeinflusst werden und sich eher unabhängig entwickeln. Durch einen selektiven Ansatz und aktives Management können gezielt attraktive Renditechancen genutzt werden.  

Insgesamt scheint aufgrund der derzeit historisch günstigen Bewertungen insbesondere bei Lokalwährungsanleihen der Einstiegszeitpunkt aktuell günstig. Überdies sind viele aufstrebende Volkswirtschaften heute robuster aufgestellt als vor einigen Jahren. 

Chancen und Risiken in Aktiensegmenten

Auf der Aktienseite dürfte es ebenfalls sowohl Profiteure als auch Länder und Sektoren geben, die unter Trumps Politik leiden werden. Der chinesische Aktienmarkt etwa wird wohl zunächst unter Druck bleiben. Dennoch sind wir auch in Unternehmen aus dem Reich der Mitte investiert, im Portfolio befinden sich der Online-Verbraucherdienstleister Meituan, der Produzent von Energydrinks Eastroc oder der Halbleiterausrüstungshersteller Naura – allesamt Konzerne mit starkem Fokus auf dem Binnenmarkt und geringer Abhängigkeit von den USA.

Die republikanischen Pläne, wieder verstärkt auf fossile Energieträger zu setzen, könnten die Lieferketten für erneuerbare Energietechnologien und Elektrofahrzeuge in asiatischen Schwellenländern wie Südkorea belasten. Anders sieht es dagegen für Exporteure von High-Tech-Komponenten wie Halbleitern aus, beispielsweise Taiwan. Denn höhere Preisen für Computerchips dürften auch in den Vereinigten Staaten nicht gern gesehen sein. 
Es kommt also nicht nur darauf an, wie viel ein Land in die USA exportiert – sondern auch welche Produkte es sind. Grundsätzlich aber gilt: Die Abhängigkeit der asiatischen Volkswirtschaften von Exporten in die USA ist geringer als vor einigen Jahren. Der Handel innerhalb Asiens hat sich hingegen intensiviert und die Binnenwirtschaft hat an Bedeutung gewonnen.

Abhängigkeit von den USA in Asien gesunken

Langfristig großes Potenzial für Investoren sehen wir aufgrund des hohen Wirtschaftswachstums und der jungen Bevölkerung in Indien. Das Land hat nur begrenzte Einnahmen aus Exporten in die USA und dürfte daher weniger unter etwaigen Zollerhöhungen leiden. Chancen bieten dort unserer Meinung nach insbesondere Unternehmen aus Sektoren wie Einzelhandel, Tourismus und Gesundheitswesen. Auch für Länder wie die Philippinen und Indonesien sind wir aus ähnlichen Gründen optimistisch. 

Dazu kommt: 2024 wurde nicht nur in den USA gewählt – sondern auch in Indien, Indonesien und zuletzt Thailand. Wir erwarten in all diesen Ländern eine Ausweitung der Fiskalpolitik mit Fokus auf der Förderung von Bildung, Gesundheit und Konsum. Denn die asiatischen Schwellenländer sind finanziell insgesamt in einer guten Verfassung.

Mehr zu Wachstumstiteln aus asiatischen Schwellenländern finden Sie hier.

Über die Autoren

Javier Garcia ist seit Oktober 2022 Portfoliomanager bei Berenberg. Er begann seine Investmentkarriere 2002 bei Julius Bär Asset Management. Von 2013 bis 2022 war er als Senior Portfolio Manager Emerging Markets Equities bei UBS Wealth Management tätig. In dieser Funktion hat er den Bereich Global Emerging Markets und Asien-Aktien aufgebaut und gemanagt. 

 

 

Dr. Jianan He ist seit Juli 2023 Portfoliomanagerin bei Berenberg. Sie begann ihre Karriere 2020 bei ODDO BHF Asset Management, wo sie als Quantitative Analyst Equities mit Schwerpunkt auf Multi-Faktor-Anlagestrategien für globale Aktienmärkte tätig war. 

 

 

 

Wei Lon Sung ist seit November 2023 Portfoliomanager bei Berenberg. Vor seinem Wechsel zu Berenberg war er als Fondsmanager für Schwellenländeranleihen bei Deka Investment tätig. Sung verfügt über einen Master of Science in Financial Engineering und höhere Stochastik von der Goethe Universität in Frankfurt am Main.

 

 

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