Gewappnet vor Börsen-Crashs Die Kreditanalyse als Frühwarnsystem

Geschäftsführender Gesellschafter der Postall AM: Lars Postall

Geschäftsführender Gesellschafter der Postall AM: Lars Postall

In der aktuellen Lage mit extremen Verschuldungsraten und steigenden Geldmengen, nehmen die Risiken von Kreditblasen deutlich zu. Für die fundierte Kreditanalyse ist es wichtig, die Grundsätze einer Kreditvergabe festzuhalten. Die Basis bilden die Fragen: Kann ein Schuldner das geliehene Geld zurückzahlen und setzt er das Geld so ein, dass daraus langfristig ein Mehrwert geschaffen werden kann, um mindestens die Zinsverpflichtungen zu erfüllen?

Diese vermeintlich einfachen Fragen gehört zum Basiswissen jedes erfolgreichen Kaufmanns. Hier setzt die Analyse der Kreditströme mit Hilfe einer Financial Social Accounting Matrix, kurz FSAM, an.

Sie dient dazu festzustellen, wann und wo dieser Grundsatz ignoriert wird und die Wahrscheinlichkeit von Kreditausfällen, wie zum Beispiel 2008 bei verbrieften US-Immobilienkrediten, steigt. Geplatzte Kreditblasen wie 1990 in Japan oder 2008 in den USA gehörten zu den gefährlichsten Auslösern von Börsencrashs.

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„In God we trust“

Der extreme Anstieg der Geldmenge führt heute erneut zu zunehmend stärkeren Fehlallokationen im Kreditbereich. Vor dem Fall des Goldstandards stand auf jedem Dollar-Schein die Garantie der Zentralbank, das Papiergeld in Gold umzutauschen. Durch die Bindung des Geldes an hinterlegtes Gold war die mögliche Geldmenge und Kreditmenge begrenzt.

Nach dem Fall des Goldstandards konnte Geld in beliebiger Menge produziert werden, um privaten Haushalten, Staaten und Unternehmen mehr Kredite zur langfristigen Steigerung der Produktivität zur Verfügung zu stellen. Dies bildete die Basis für ein starkes Wirtschaftswachstum nach dem zweiten Weltkrieg.

Inzwischen sind Geldmenge und Schuldenstände explodiert. Die schriftliche Garantie auf einen Umtausch von Papiergelt in Gold auf früheren Dollarscheinen wurde ersetzt durch den bekannten Satz „In God we trust“.

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