Gestiegene Risikoprämien Die historische Anlagechance ist da

Seite 2 / 5

Kapitalpuffer werden zur Unterstützung der Kreditvergabe (z.B. BoE, EZB) eingesetzt. Das in den USA jüngst beschlossene Konjunkturpaket enthält wichtige Maßnahmen, die der US-Notenbank helfen werden, Programme zum Kauf von Unternehmensanleihen in einem viel größeren Umfang zu tätigen, als das am 23. März 2020 angekündigt wurde. Dies wird sich direkt auf die Unternehmensfinanzierung auswirken, sodass die Banken bei der Unterstützung der Unternehmen entlastet werden.

Credit-Spreads auf historisch hohen Niveaus

Wir glauben, dass die Kreditmärkte drei großen Schocks ausgesetzt waren: Volatilität, Konvexität und Liquidität. Diese seltene Kombination erklärt die aktuelle Zuspitzung der Bewertungsniveaus. Betrachtet man die langfristigen Bewertungen der Credit-Spreads, so sieht man, dass die aktuellen Niveaus die aus anderen Krisen deutlich übertroffen haben, sei es die Internetblase 2002-2003, die Euro-Staatskrise 2011, die Ölkrise und die harte Landung Chinas 2014-2015 oder der Höhepunkt der Handelsspannungen im Oktober/Dezember 2018. Es wurden mittlerweile fast Zweidrittel der Spreads aus der globalen Finanzkrise von 2008-2009 erreicht. Die Abbildungen 1 bis 4 zeigen die US- und Euro-Spreads für Investment Grade und High Yield.

Wir glauben, dass diese Spreads nun eine tiefe Rezession für die ersten beiden Quartale des Jahres 2020 und ein deutlich höheres Risiko eines Ausfalls oder einer Herabstufung einpreisen. Sie spiegeln auch eine außergewöhnliche Liquiditätsprämie wider. Ob diese Bewertungen ausreichend sind, um wieder in den Markt einzusteigen, muss auch durch die Betrachtung der Fundamentaldaten und technischer Faktoren herausgefunden werden.

Die Fundamentaldaten von Unternehmen haben sich verschlechtert, sie stehen unter Druck, ihre Kreditkennzahlen in Zukunft zu verbessern.

Die Prognosen für das weltweite Wirtschaftswachstum werden täglich nach unten revidiert und können erst dann stabilisiert werden, wenn greifbare Anzeichen dafür vorliegen, dass die Pandemie ihren Höhepunkt erreicht hat. Es herrscht die übereinstimmende Auffassung, dass der Rezessionsschock zwar schwerwiegend, aber vorübergehend sein wird und dass es keinen dauerhaften Verlust des Produktionspotenzials geben wird, eine Versorgungsunterbrechung, aber keine Zerstörung des Angebots.