Gespräch mit Rolf Tilmes „Berater wollen durch Abschlüsse ihre eigene Marktfähigkeit erhöhen“

Seite 2 / 3

Welche Fortbildungsinhalte und damit Beratungsthemen sind gerade en vogue?

Tilmes: Über den Ausbildungsklassiker zum Certified Financial Planner hinaus beobachten wir in den vergangenen Jahren eine stark ansteigende Nachfrage nach angrenzenden Beratungs- und Betreuungsthemen. Hierzu zählen insbesondere die Themen Generationenberatung/Estate Planning, Ruhestandsplanung, Testamentsvollstreckung, aber auch die Stiftungsberatung. Daneben erfreuen sich aber auch Spezialthemen in den Bereichen Socially Responsible Investments, Private Equity oder Private Real Estate Management einer steigenden Nachfrage.

Gibt es einen Trend weg von größeren Fortbildungsprogrammen?

Tilmes: Diesen Trend sehen wir ganz klar seit einigen Jahren – im Wesentlichen eigentlich seit Ausbruch der Finanzkrise. Das hängt aber wohl weniger am Interesse der Berater als vielmehr an der Zahlungsbereitschaft der Institute. Dabei geht es sowohl um die direkten Kosten der Weiterbildung, aber auch um die indirekten Kosten aus Mitarbeiterabwesenheit vom Arbeitsplatz, Reisekosten et cetera. Es gibt hier aber ebenso Ausnahmen von der Regel, so dass auch unser insgesamt 43 Tage umfassendes Kontaktstudium Finanzökonomie oder das 18-tägige Intensivstudium Estate Planning nach wie vor gefragt sind.

Wie reagiert die EBS Finanzakademie auf diese Entwicklung?

Tilmes: Zum einen bieten wir neben den längeren Studiengängen schon immer, aber nachfragebedingt in den vergangenen Jahren verstärkt, verschiedene Kompaktstudiengänge, die mit einer Gesamtdauer zwischen fünf und neun Tagen eine sehr fokussierte und zeitlich überschaubare Dauer aufweisen.

Neue Programme, wie das im September gestartete Kompaktstudium Socially Responsible Investments, denken wir grundsätzlich in einer Form von sechs bis neun Tagen und achten darauf, dass diese Programme beispielsweise als Modul in den Master in Business mit Spezialisierung im Wealth Management eingebracht werden können und auch CPD-Weiterbildungsanforderungen erfüllen. Daneben bieten wir verstärkt unsere eintägigen Financial-Planning-Colloquien und EBS-Praxis-Tage an, die aktuelle Themen aufgreifen.

>>Vergrößern

Die Übersicht war bereits in der Print-Ausgabe private banking magazin 05/2017 (Seite 29) erschienen, hatte da aber fehlerhaft die Kosten der EBS-Fortbildungen zum CFP und CFEP mit einem „zzgl. MwSt.“ versehen.Quelle: eigene Recherchen