Geschäftsstrategie Kirchenbank BKC investiert strenger denn je

Die Pyramiden von Gizeh sind ein Wahrzeichen in Ägypten: Die Bank für Kirche und Caritas schließt das afrikanische Land aus seinem Anlageuniversum aus. Denn es hat die Chemiewaffenkonvention nicht ratifiziert.

Die Pyramiden von Gizeh sind ein Wahrzeichen in Ägypten: Die Bank für Kirche und Caritas schließt das afrikanische Land aus seinem Anlageuniversum aus. Denn es hat die Chemiewaffenkonvention nicht ratifiziert. Foto: imago images / Greatstock

Die Bank für Kirche und Caritas (BKC) legt ihrer ohnehin schon ethisch-nachhaltig ausgerichteten Geschäftsstrategie seit Anfang dieses Jahres noch schärfere Nachhaltigkeitskriterien zugrunde. Dazu hat das genossenschaftliche Kreditinstitut mit Sitz in Paderborn seinen Nachhaltigkeitsfilter – das „Herzstück“ der Geschäftsstrategie – überarbeitet.  

Die BKC schließt nun zum Beispiel auch Staaten aus ihrem Anlageuniversum aus, die das Pariser Klimaschutzabkommen oder entsprechende Nachfolgeprotokolle nicht unterzeichnet haben. Das Übereinkommen von Paris wurde im Dezember 2015 auf der UN-Klimakonferenz verabschiedet. Die Unterzeichner haben sich darauf verständigt, die menschengemachte globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C gegenüber vorindustriellen Werten zu begrenzen.

Ein weiteres neues K.-O.-Kriterium der Ostwestfalen betrifft den Rüstungssektor: Beträgt das Rüstungsbudget eines Staates 4 Prozent und mehr, sind Investitionen ebenso passé. Das gilt auch für Nationen, die die Bio- und Chemiewaffenkonvention nicht ratifiziert haben. Ägypten, Nordkorea und Südsudan haben die Chemiewaffenkonvention aus dem Jahr 1997 weder unterzeichnet noch ratifiziert. 

Noch mehr Ausschlusskriterien für Staaten 

Die von der BKC zusammengetragene Liste der Ausschlusskriterien für Staaten ist damit noch größer geworden. Sie umfasst neben der Todesstrafe (Vollstreckung in den letzten zehn Jahren), fehlender Religionsfreiheit (Unterbindung freier Religionsausübung) und Menschenrechtsverletzungen (dauerhaft und systematisch) auch totalitäre Regime (Unterbindung demokratischer Rechte und Pressefreiheit). Ausgeschlossen sind weiterhin Staaten mit einem Rüstungsbudget ab 4 Prozent vom Bruttoinlandsprodukte sowie Länder, die die Konventionen zu biologischen und chemischen Waffen nicht ratifiziert haben.

Nicht investierbar sind für die Kirchenbank auch Staaten mit Atomwaffenbesitz (ohne vollständigen Abrüstungsplan), Länder mit einem hohen Grad an Korruption sowie Nationen, die das Pariser Klimaschutzabkommens oder Nachfolgeklimaprotokolle nicht ratifiziert haben. Staaten, die in puncto Klimaschutzleistungen hinterherhinken, sind für die BKC ebenfalls ein rotes Tuch. Das betrifft neben der Klimapolitik auch Maßnahmen für den Klimaschutz. Ebenfalls passé sind Staaten, die mehr als 25 Prozent ihrer Primärenergieproduktion aus Atomkraft beziehen – und keinen Ausstiegsbeschluss aus der Atomkraft gefällt haben.

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