Jeweils mit Private-Banking-Einheit Volksbanken in Ostwestfalen planen 10-Milliarden-Euro-Fusion

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Jeweils mit Private-Banking-Einheit
Volksbanken in Ostwestfalen planen 10-Milliarden-Euro-Fusion
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Die Hauptstelle der Volksbank Bielefeld-Gütersloh in der Gütersloher Innenstadt

Die Hauptstelle der Volksbank Bielefeld-Gütersloh in der Gütersloher Innenstadt: Das Institut lotet eine Fusion mit der Volksbank Herford-Mindener-Land aus. Foto: Imago Images / Rüdiger Wölk

In Ostwestfalen-Lippe könnte neben der Verbundvolksbank OWL ein zweites genossenschaftliches Großinstitut entstehen: Die Volksbanken Bielefeld-Gütersloh und Herford-Mindener-Land loten eine gemeinsame Zukunft aus. Sollten die beiden Institute wirklich fusionieren – als Stichdatum wurde der 1. Januar 2024 veranschlagt – würde eine Bank mit einer Bilanzsumme von mehr als 10 Milliarden Euro entstehen. Die Verbundvolksbank OWL, die aus der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten und der Verbundvolksbank OWL entstand, lag zuletzt knapp unter der Marke von 10 Milliarden Euro.

Fusion soll im dritten Quartal 2024 abgeschlossen werden

Die potenziell neue Bank soll den Namen Volksbank in Ostwestfalen tragen und hätte bei einem Zusammenschlss mehr als 95 Standorte in der Region, über 1.200 Mitarbeitende und 290.000 Kundinnen und Kunden. Hauptsitz soll Bielefeld werden, die Standorte Gütersloh, Bielefeld, Herford und Minden Regionalzentren. Co-Vorstandsvorsitzenden wären dann Michael Deitert und Andreas Kämmerling. Dem Vorstandsteam gehören außerdem Thomas Mühlhausen und Ulrich Scheppan (beide Volksbank Bielefeld-Gütersloh) sowie Oliver Ohm und Peter Scherf (beide Volksbank Herford-Mindener Land) an.

 

Aufsichtsräte und Vorstände der Volksbank Herford-Mindener-Land und der Volksbank Bielefeld-Gütersloh hatten die jetzt abgeschlossene Sondierungsphase bereits im November vergangenen Jahres eingeleitet. Die Aufsichtsräte beider Kreditinstitute beschlossen jeweils einstimmig, die Vorstände damit zu beauftragen, sofort mit den Fusionsgesprächen zu beginnen. Verlaufen die Verhandlungen weiterhin erfolgreich, werden die Mitgliedervertreter beider Banken im Oktober dieses Jahres in außerordentlichen Vertreterversammlungen über die Fusion, die technisch im dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein wird, entscheiden.

Beide Institute sind im Private Banking aktiv

Beide Banken sind auch im Private Banking tätig, wie die Banken auf ihren jeweiligen Internetpräsenzen offenlegen: So ist Stefan Semke bei der Volksbank Herford-Mindener-Land Bereichsleiter Private Banking, Lars Jorga, Janca Niermeyer und Klaus-Martin Schlichting sind jeweils als Abteilungsleiter tätig. Insgesamt beschäftigt die Bank knapp über 15 Berater und Beraterinnen, dazu kommen zwei Wertpapierspezialisten sowie vier Assistenzen.

Das Private Banking des genossenschaftlichen Gegenstücks aus Bielefeld-Gütersloh wird von Werner Schönfeld geführt, der auch das Treasury des Instituts verantwortet. Astrid Howard ist Regionalleiterin in Gütersloh, Markus Krone Regionalleiter in Bielefeld. Insgesamt arbeiten knapp über 30 Mitarbeitende im Private Banking der Volksbank Bielefeld-Gütersloh. Das Institut hatte in der Vergangenheit auch das Unternehmen Klarwert gegründet, das als Fintech eine digitale Vermögensverwaltung auch für andere genossenschaftliche Institute bieten soll.

Beide Banken bieten im Private Banking eine Vermögensverwaltung an, gleichzeitig eine Finanz- oder Vorsorgeplanung sowie Stiftungsmanagement. Zu den jeweils verwalteten Vermögen und der Perspektive des Private Banking in der fusionierten Bank wollten die Pressesprecher der jeweiligen Institute keine Stellung nehmen.

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