Joint Venture im Asset Management Wie sich die Fondspaletten von Generali und Natixis ergänzen

Generali und Natixis sprechen laut Medienberichten über einen Zusammenschluss.

Generali und Natixis planen einen Zusammenschluss: So ergänzen sich die Produktportfolios der Asset Manager. Foto: Imago Images/depositphotos, Imago Images/ZUMA Press Wire

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Europas Asset-Management-Landschaft steht vor einem großen Zusammenschluss: Der italienische Versicherungskonzern Generali und die französische Bankengruppe BPCE wollen ihre Vermögensverwaltungstöchter in einem Joint Venture zusammenlegen. Das bestätigen die Verantwortlichen nun in einer unverbindlichen, aber konkreten Absichtserklärung.

Mit einem verwalteten Vermögen von 1,9 Billionen Euro würde der neue Verbund zum neuntgrößten Asset Manager weltweit aufsteigen – und mit einem Umsatz von 4,1 Milliarden Euro zum umsatzstärksten in Europa. Doch worin ergänzen sich die Fondspaletten der beiden Häuser?

Die Fonds von Generali Investments

Beide Häuser bringen unterschiedliche Schwerpunkte ein: Generali Investments verwaltet aktuell rund 650 Milliarden Euro und soll für das Joint Venture laut BPCE-Pressemitteilung ein Startkapital von 15 Milliarden Euro bereitstellen. Ein Blick auf die beim Datenanbieter für Deutschland gelisteten Generali-Produkte zeigt: Die Fondspalette des italienischen Versicherers umfasst ein breites Spektrum an Anleihe-, Aktien- und Mischfonds.

Das Produktportfolio von Generali Investments ist ausgewogen über die wichtigsten Anlageklassen verteilt. Aus den bei FWW gelisteten Fonds ergibt sich folgendes BIld: Jeweils 27 Prozent des Angebots entfallen auf Aktien-, Renten- und Mischfonds. Ergänzt wird das Portfolio durch Garantiefonds und Strategiefonds mit jeweils 7 Prozent sowie Geldmarktfonds mit knapp 5 Prozent. Etwa zur Hälfte investieren die Fonds dabei weltweit sowie zu je einem Viertel in Europa beziehungsweise dem Euroland.

Diese gleichmäßige Verteilung über verschiedene Anlageklassen könnte sich gut mit dem Boutiquen-Ansatz von Natixis ergänzen. Während Generali eine breite Basis an klassischen Fondslösungen mitbringt, steuert Natixis die Expertise seiner Vermögensverwalter bei.

Die Fondspalette von Natixis 

Natixis Investment Managers bringt mit 1,3 Billionen Euro nicht nur das doppelte Volumen in das Joint Venture ein, sondern auch ein breit diversifiziertes Multi-Boutiquen-Modell. Auf ihrer Internetseite listet die französische Gesellschaft 89 Fonds darunter auch ETFs, die die auf verschiedene Anlagesegmente spezialisierten Investmentteams verwalten. 

So ist etwa Harris Associates mit einem verwalteten Vermögen von 93,3 Milliarden Euro auf globale und US-Aktienstrategien fokussiert, während Loomis Sayles und Ostrum Asset Management globale beziehungsweise europäische Rentenstrategien für institutionelle Anleger managen. Loomis und Ostrum sind mit 348 beziehungsweise 396 Milliarden Euro verwaltetem Vermögen die größten Asset Manager im Netzwerk von Natixis.

Die auf Nachhaltigkeit spezialisierte Boutique Mirova verantwortet die grünen Anlagestrategien und durch Thematics Asset Management sind weitere Themen wie künstliche Intelligenz oder Wasser durch Fondsstrategien abgedeckt. Ergänzt wird das aktive Management durch eine breite ETF-Palette von Ossiam, die verschiedene Regionen und Themen abdeckt. Regional liegt der Schwerpunkt der Boutiquen insgesamt auf Europa und den USA, aber auch der asiatisch-pazifische Raum ist durch entsprechende Strategien vertreten.

Asset Manager aus dem Natixis-Netzwerk im Überblick

Investment Manager Anlageschwerpunkt Verwaltetes Vermögen
DNCA Investments Aktien & Multi Asset Europa 37,1Milliarden Euro
Harris Associates Aktien USA & global 93,3 Milliarden Euro
Loomis, Sayles & Company Anleihen global 348,2 Milliarden Euro
Mirova Nachhaltigkeit 31,9 Milliarden Euro
Ossiam Aktien-ETFs 10,2 Milliarden Euro
Ostrum AM Anleihen Europa 395,8 Milliarden Euro
Thematics AM Themenfonds 3,7 Milliarden Euro
Vaughan Nelson IM USA 16,4 Milliarden Euro
WCM IM Wachstumsaktien 85,7 Milliarden Euro

 

„Die Zusammenführung unserer Stärken wird es uns ermöglichen, ein noch besseres Angebot für unsere Kunden zu schaffen“, sagt BPCE-Chef Nicolas Namias. Besonders im Bereich der alternativen Anlagen sieht er Potenzial.

Private Assets bei Generali und Natixis 

Generali Investments verwaltet derzeit 92,7 Milliarden Euro im Private-Markets-Bereich. Das Portfolio umfasst Investments in Real Estate, Infrastruktur, Private Debt sowie Multi-Strategy Private Assets. Im Immobiliensegment verwaltet Generali 40,6 Milliarden Euro. Die Private-Debt-Sparte kommt auf 16,7 Milliarden Euro, während im Infrastrukturbereich über Strategien für nachhaltige Infrastruktur rund 10,3 Milliarden Euro investiert sind.

Für Natixis Investment Managers agieren verschiedene Boutiquen im Private-Markets-Segment. Während AEW auf Immobilieninvestments fokussiert ist, konzentriert sich Flexstone Partners auf Private Equity. Die Expertise für Private Debt bringt MV Credit ein. Mit Vauban Infrastructure Partners verfügt Natixis zudem über einen Spezialisten für Infrastrukturinvestments. 

 

Die Führung des neuen Asset-Management-Giganten wollen die Fusionspartner ausgewogen austellen: Namias übernimmt dabei den Verwaltungsratsvorsitz, Generali-Chef Philippe Donnet soll als sein Stellvertreter fungieren. Das operative Geschäft verantworten künftig Woody Bradford als CEO und stellvertretend Philippe Setbon.

Bis der Deal vollzogen werden kann, müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden. Neben der Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht auch die Konsultation der Arbeitnehmervertretungen aus. Der Zusammenschluss soll Anfang 2026 abgeschlossen sein.

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