Digitalisierung und Automatisierung Geldwäsche-Compliance in Private Banking und Vermögensverwaltung

Die Rolle, die Relationship Manager bei der Bekämpfung der Geldwäsche und der Finanzkriminalität allgemein spielen, darf keinesfalls unterschätzt werden. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der KYC-Prozesse, der Identifizierung der Quellen von Reichtum und Geldern und des Verständnisses für die persönlichen oder geschäftlichen Verbindungen.

Für die Relationship Manager und Berater ist dies eine große Herausforderung. Neben der Verantwortung, wirksame Strategien, Verfahren, Systeme und Kontrollen zu nutzen, um Risiken zu erkennen, zu bewerten, zu überwachen und zu steuern, müssen sie sich dem Wettbewerb durch die neuen Fintech-Wettbewerber und deren Apps stellen und mit Themen wie der Hyper-Personalisierung, sozial verantwortlichen Investitionsmöglichkeiten und Multikanalansätzen auseinandersetzen.

Effizienz in der AML-Compliance im Private Banking

Die meisten der heute verfügbaren Softwarelösungen zur Verhinderung von Finanzkriminalität und Geldwäsche sind jedoch für das Retail-Bankgeschäft konzipiert. Das Retail-Bankgeschäft, das von Transaktionen mit geringem Wert und hohem Volumen geprägt ist, unterscheidet sich jedoch vom Geschäft der Privatbanken und Vermögensverwalter mit seinen Transaktionen von hohem Wert und geringem Volumen. Dies bringt spezifische Herausforderungen mit sich.

So kommt es aufgrund des hohen Werts der Transaktionen häufig zu hohen Detektionsraten, die ein „ungewöhnliches“ Transaktionsverhalten anzeigen. Dies wirkt sich wiederum auf die Erstellung von Kundenprofilen aus. In diesem Fall sollte die Kundensegmentierung verfeinert werden, um eine bessere Festlegung von Schwellenwerten und mehr Flexibilität zu ermöglichen.

Im Private Banking und bei Vermögensverwaltern kommt es auch immer wieder vor, dass Geschäftsaktivitäten und Anlagezwecke in neuen Entitäten zusammengeschlossen werden oder Umgruppierungen erfolgen. In diesen Fällen müssen die Kunden individuell und als Teil der neu gebildeten Finanzgruppe profiliert werden. Gruppen sind jedoch dynamisch und Kunden können die Gruppe jederzeit verlassen und neue hinzukommen. Folglich müssen Profile neu erstellt werden, wenn Unternehmen in die Gruppe eintreten oder sie verlassen.