Die Gehälter für Top-Manager kommunaler Unternehmen wie Sparkassen, Stadtwerke und Nahverkehrsbetriebe variieren stark – und der ohnehin schon vorhandene Gehaltsvorsprung der Sparkassen-Vorstände wächst, wie die jüngste Public Pay Studie 2024 der Zeppelin Universität in Friedrichshafen und der Personalberatung LAB & Company zeigt.
390.000 Euro Gesamtdirektvergütung für Sparkassen-Vorstände
Jährlich untersucht die Studie die Vergütungsstruktur in öffentlichen Unternehmen. In der jüngsten Ausgabe wurden 10.649 Top-Managementmitglieder aus 7.177 öffentlichen Unternehmen der Städte mit mehr als 30.000 Einwohnern, der Landkreise sowie von Bund und Ländern in Deutschland untersucht. Dabei wurden Vergütungsdaten für das Geschäftsjahr 2022 berücksichtigt.
Die Gesamtdirektvergütung eines Sparkassen-Vorstands liegt der Studie zufolge durchschnittlich bei 390.000 Euro (379.000 Euro im Vorjahr). Rund 10 Prozent entfallen auf einen variablen Anteil. Fast viermal so hoch wie der Verdienst von Geschäftsführern aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (111.000 Euro) oder aus den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Forschung (100.000 Euro). Bei Sparkassen ist die Vergütung im Management zudem mit 1,6 Prozent deutlich stärker gestiegen als im Gesamtschnitt aller öffentlicher Unternehmen (0,7 Prozent).
Auf Platz 2 der Verdienstrangliste liegen die Top-Manager aus dem Bereich Flug- & Seehäfen mit einer Gesamtdirektvergütung von 278.000 Euro, auf dem dritten Platz Manager aus öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten.
Gehalt stark abhängig von Mitarbeiterzahl und Bilanzsumme
Die Gehaltszahlungen unterscheiden sich zwischen den Sparkassen-Vorständen allerdings sehr: In kleineren Instituten mit weniger als 223 Beschäftigten liegt das Durchschnittsgehalt der Führungskräfte bei 293.000 Euro, in großen Sparkassen mit über 711 Beschäftigten sind es 530.000 Euro.
Während bei den Sparkassen im Schnitt die höchste Top-Managementvergütung gezahlt wird, besteht in Sachen Vergütungstransparenz Aufholbedarf. Nur bei 30,3 Prozent der
Top-Managementmitglieder wird die Vergütung personenbezogen offengelegt. „Entgegen den Anforderungen und der ihnen vielfach zugewiesenen Vorbildfunktion“, schreiben die Studienautoren. Immerhin: Im Vorjahr hatten nur 20,8 Prozent der Top-Managementmitglieder die Vergütung personenbezogen offengelegt.
Auf Bundes- und Landesebene haben die branchenübergreifend 42,2 Prozent der Unternehmen die Vergütung ihrer Top-Managementmitglieder personenbezogen und 9,1 Prozent als Gesamtbetrag offengelegt.