Gegen die Finanzierungslücke Calpers-Finanzchef will Private-Equity-Anlagen umbauen

Ben Meng ist seit 2. Januar 2019 Finanzchef von Calpers.

Ben Meng ist seit 2. Januar 2019 Finanzchef von Calpers. Foto: Calpers

Private-Equity-Anlagen gehören für das California Public Employees' Retirement System (Calpers) zu einer ausgewogenen Kapitalanlage dazu. Das war in der Vergangenheit so. Und das ändert sich auch unter dem neuen, seit 2. Januar 2019 amtierenden Anlagechef Ben Meng nicht.

Laut einem Bericht des Portals „Chief Investment Officer“ haben die Manager des größten öffentlichen Pensionsfonds der USA im vierten Quartal 2018 einer Reihe von Private-Equity-Fonds insgesamt mehr als 1,35 Milliarden US-Dollar zugesagt. Die mit Kapitalanlagen von fast 350 Milliarden Dollar hantierende Pensionseinrichtung reagiert mit diesem Schritt auf ihre zuletzt gesunkene Private-Equity-Quote. Sie lag am 30. Juni 2018 bei 7,7 Prozent. Noch vor vier Jahren investierte Calpers jeden zehnten Dollar in Private Equity.

Ben Meng verfolgt das Ziel, die Renditen des Pensionsfonds zu steigern, gleichzeitig will er die Kosten für die Verwaltung der Anlagemilliarden senken. Zwar verbuchten die Kalifornier im vergangenen Jahr eine Rendite von 8,6 Prozent, was in etwa dem Durchschnitt der in den vergangenen 30 Jahren erzielten Rendite (8,4 Prozent) entspricht, doch es müsste eigentlich noch mehr sein, um dauerhaft über die Runden zu kommen. 

Denn Calpers ist unterfinanziert. Der Pensionsfonds steht vor der Herausforderung, eine Kluft zwischen seinen Pensionsverpflichtungen und den dafür angesparten Kapitalanlagen zu füllen. Jüngsten Zahlen zufolge stehen nur 69,7 Prozent der Verpflichtungen Vermögenswerte gegenüber. 

Eine neue Strategie im Bereich Private Equity könnte das Problem zum Teil lösen. Denn mit Private-Equity-Anlagen haben die US-Amerikaner in der Vergangenheit besonders hohe Renditen erzielt. Vor diesem Hintergrund plant Calpers eine neue, zweiteilige Investmentinitiative. In der Schublade der Kalifornier liegen Pläne für den Einsatz von zwei Anlagevehikeln, mit denen man die direkten Private-Equity-Anlagen aufstocken will. Sie tragen die interne Bezeichnung „Innovation” und „Horizon“.

Meng will damit die Private-Equity-Anlagen breiter streuen. Traditionell investiert Calpers bevorzugt in Buyout-Fonds. Bei dieser Strategie kaufen Fonds Mehrheitsbeteiligungen an unterbewerteten Unternehmen, um diese mittelfristig zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen. Die neuen Pläne von Calpers laufen darauf hinaus, dass der Pensionsfonds bis zu 10 Milliarden Dollar in junge Unternehmen investiert, die sich in der fortgeschrittenen Entwicklungsphase befinden (Innovation), während Horizon den Rahmen bildet für weitere 10 Milliarden Dollar, die in etablierte Firmen fließen könnten. Das Anlagekomitee von Calpers muss den Plänen noch zustimmen. 

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