Gegen den Strom Wie wirksam und gefährlich Vix-Wetten für Investoren sein können

Short-Vola-ETFs galten lange Zeit als Anlegerlieblinge, um einen Nutzen aus der sinkenden Volatilität zu ziehen. Mit den jüngsten Kurskapriolen verloren diese Titel jedoch einen Großteil ihres Werts.

Short-Vola-ETFs galten lange Zeit als Anlegerlieblinge, um einen Nutzen aus der sinkenden Volatilität zu ziehen. Mit den jüngsten Kurskapriolen verloren diese Titel jedoch einen Großteil ihres Werts.

Derzeit sorgt Italien für Nervosität unter den Anlegern. Das lässt sich auch am Volatilitätsindex Vix ablesen: Auf mehr als 19 Prozent stieg der sogenannte Angstindex in Reaktion auf mögliche Folgen der gescheiterten Regierungsbildung. Mittlerweile hat sich der Vix wieder auf die 16-Prozentmarke eingependelt.

Immer mehr Investoren versuchen, den Risikoindikator Volatilität als Investment zu nutzen. Wie wirksam, aber auch gefährlich solche Strategien auf den Volatilitätsindex für Anleger sein können, zeigen die Zahlen der letzten Börsenturbulenzen im Februar dieses Jahres.

Der Sturm brach in der sechsten Kalenderwoche los. Hunderte Milliarden US-Dollar Börsenwert lösten sich allein an dem damaligen Montag in Luft auf, als der US-Leitindex Dow Jones knapp 5 Prozent nach unten rauschte. Anderen wichtigen Aktienindizes wie dem S&P 500 erging es nur wenig besser. Zugleich gaben Anlageklassen wie Staatsanleihen und Gold nach, empfahlen sich damit ebenfalls kaum als Schutzpolster für das Depot.

Ganz anders der Volatilitätsindex Vix, der widerspiegelt, ob Investoren schwankende Kurse erwarten. Das haben sie offensichtlich nicht, der Index bewegte sich seit Monaten auf dem gleichen Niveau. Doch damit war schlagartig Schluss: Als die Kurse absackten, machte der sogenannte Angstindex seinem Namen alle Ehre und den in seiner Geschichte größten Satz nach oben. Und mit ihm reüssierten auch die ETFs, die ihn abbilden. So hat etwa der Proshares Vix Short-Term Futures vom 1. bis zum 5. Februar um 125 Prozent zugelegt.

                                                  Quelle: Morningstar, Angaben in Prozent
                                            Quelle: Eigene Recherche, Morningstar, Stand 13. März 2018

Bemerkenswerterweise gehörten Indexfonds wie der Velocityshares Daily Inverse Vix ST ETN der Credit Suisse zu den Bestsellern, deren Anleger von einem fallenden Vix profitieren. Der Fonds verzeichnete am 8. Februar verglichen mit dem Jahrsbeginn ein Minus von 96 Prozent, obwohl er am 23. Januar noch 4 Prozent im Plus lag. Die Zahlen zeigen, wie wirksam, aber auch gefährlich Vix-Wetten sein können. Nun wollen die Aufsichtsbehörden die Produkte unter die Lupe nehmen. Die Credit Suisse hat die Short-Vix-Variante Mitte Februar vom Markt genommen.

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