Gebühren institutioneller Vermögensverwaltung Nachverhandeln lohnt sich

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Doch wo sollten Investoren bei ihrem Cost-Cutting-Programm konkret ansetzen? Welche Kostenblöcke sind aufgrund ihres Volumens relevant und bei welchen besteht der größte Verhandlungsspielraum?

Einsparungspotenzial bieten grundsätzlich die Fondsmanagergebühren, Transaktionskosten im Fonds, die Kosten der Direktanlage sowie die Gebühren der Kapitalverwaltungsgesellschaft beziehungsweise der Depotbank. Darüber hinaus lässt sich in der Regel über strukturelle Verbesserungen des Anlagemanagements die Kosten-/Ertragssituation verbessern.

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Potenzial für Kostensenkungen

 Quelle: Faros

Kein Zusammenhang zwischen Kosten und Qualität

Der mit Abstand wichtigste Ansatzpunkt für institutionelle Anleger sind die Fonds-Verwaltungsgebühren. Dieser Kostenblock schlägt volumenmäßig am stärksten zu Buche. Gleichzeitig lassen sich hier in professionellen Verhandlungen und bei Kenntnis von Preisuntergrenzen erhebliche Einsparungen erzielen – vor allem, wenn das Mandat bereits seit längerem besteht.

Faros hat für mehr als 30 Anlageklassen auf Basis durchgeführter Ausschreibungen und vorhandener Datenbanken die Konditionen erhoben. Bei europäischen Unternehmensanleihen betragen die Kosten bei einem Mandat von 100 Millionen Euro beispielsweise im Durchschnitt 0,29 Prozent, im Vergleich zu 0,40 Prozent beim Durchschnitt der 10 Prozent teuersten Anbieter.

Die 10 Prozent der günstigsten Anbieter liegen hingegen im Durchschnitt bei 0,24 Prozent, wobei einzelne Mandate bereist unter 0,18 Prozent abgeschlossen wurden. Bei einem europäischen Aktienmandat in Höhe von 100 Millionen Euro liegt der Durchschnitt bei 0,54 Prozent. Die 10 Prozent teuersten Anbieter verlangen mit 0,70 Prozent annähernd doppelt so viel wie die 10 Prozent günstigsten Vermögensverwalter.

Gebührenvergleich ausgewählter Anlageklassen

 Quelle: Faros

Die Analyse hat zudem ergeben, dass es keinen Zusammenhang zwischen Kosten und der Qualität eines Fonds gibt. Das heißt, eine Kostensenkung ist ohne Qualitätseinbuße möglich. Aus der eigenen Erfahrung: Wenn wir für unsere Kunden Ausschreibungen durchführen, präsentieren wir in der Regel drei Manager. Bei der finalen Auswahl geht es dann bei den vorhandenen Top-Produkten meist nur noch darum, den günstigsten Anbieter auszuwählen.