Gebühren institutioneller Vermögensverwaltung Nachverhandeln lohnt sich

Gründer und Geschäftsführer des Investment Consultant Faros: Uwe Rieken

Gründer und Geschäftsführer des Investment Consultant Faros: Uwe Rieken

Je mehr die Kapitalmarktrenditen unter Druck geraten, desto wichtiger wird es für Investoren, die Kosten der Kapitalanlage zu managen. Haben diese die Renditen vor der Finanzkrise nur geschmälert, treiben sie die Ergebnisse heute nicht selten unter die Nulllinie.

Grundsätzlich versetzen renditeschwache Marktphasen Anleger in eine gute Verhandlungsposition, um mit Anbietern in Verhandlungen einzusteigen. Doch im intransparenten institutionellen Gebührenmarkt wissen viele Anleger nicht, welche Kostenblöcke neu verhandelt werden können und welche Preisspannen bestehen.

Die Analyse der Kostenentwicklung im Zeitverlauf zeigt, dass alle wesentlichen Gebührenblöcke in den vergangenen Jahren unter Druck geraten sind. So sind beispielsweise die Management-Gebühren für US-Aktien- und US-Renten-Publikumsfonds heute rund ein Drittel günstiger als im Jahr 2000.

Viel Bewegung gab es auch bei den Depotbankgebühren. Gerade hier waren die Preise seit der Jahrtausendwende stark rückläufig, so dass die heutigen Gebühren nur noch rund ein Viertel des Niveaus des Jahres 2000 betragen.
Fallende Kosten sind möglich geworden, da die Anbieter unter anderem von der zunehmenden Digitalisierung im Asset Management sowie von Skaleneffekten profitieren.

2016 haben deutsche Spezialfonds beispielsweise 85 Milliarden Euro an neuen Mitteln angezogen. Ein Großteil der Gelder ist bereits aufgelegten Fonds zugeflossen und verursacht daher kaum zusätzliche Kosten. Dadurch erzielen Vermögensverwalter enorme Skaleneffekte. Gerade bei vor längerer Zeit abgeschlossenen Verträgen ist Nachverhandeln daher das Gebot der Stunde.

>>Vergrößern
Entwicklung der Verwaltungsgebühren von US Publikumsfonds (volumengewichtet)

 Quelle: Faros, Investment Company Institute