Forschungsergebnisse Wie KI bei Quants und Unternehmensanleihen helfen kann

Von links nach rechts

Von links nach rechts: Günter Jäger von Plexus sowie die ausgezeichneten Ulrych Urban und Sebastian Alois Ott. Foto: Plexus

Seit März 2019 berechnet und veröffentlicht die Vermögensverwaltungs-Boutique Plexus Investments monatlich den AI Outperformance Index. Investmentprofis erhalten damit quantitative und qualitative Transparenz darüber, ob auf Artificial Intelligence (AI) beziehungsweise Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Fonds ihnen Mehrwert bringen. Auf KI basieren Investmentstrategien nach Plexus-Lesart, wenn vor allem Algorithmen die Wertpapierkauf- und Verkaufsentscheidungen treffen. 

Outperformance mit Algorithmen ist möglich

In der Breite und im Schnitt können sich die im AI Outperformance Index vertretenen Strategien sehen lassen – zum Beispiel gegenüber aktiv gemanagten US-Aktien-Fonds. Das lässt sich einmal mehr am Vergleich mit der SPIVA-Scorecard für 2022 ablesen, die der US-Finanzdienstleister S&P im ersten Quartal 2023 veröffentlicht hat.

 

„SPIVA“ steht für „S&P Indices versus Active“. Die „Scorecard“ zeigt unter anderem den Anteil jener aktiv gemanagten US-Aktien-Fonds, die ihre Benchmark im Vorjahr geschlagen haben. Das Gleiche zeigt die Plexus AI Outperformer Ratio – bezüglich der Fonds, die im AI Outperformance Index vertreten sind. Seit Auflage des Index im März 2019 waren die dort vertretenen Strategien erst einmal den US-Aktien-Fonds – knapp – unterlegen: im vergangenen Jahr. Die Plexus AI Outperformer Ratio im Jahr 2022 betrug 44 Prozent. In der SPIVA-Analyse für das vergangene Jahr hatten 49 Prozent der Fonds, die gegen den S&P 500 gemessen wurden, diesen Index geschlagen. Nach drei vorherigen Siegen steht es nun – in Jahresvergleichen – also immer noch 3:1 für die Strategien im AI-Outperformance Index. 

Doch keine Frage: Der Vergleich hinkt natürlich – etwa, weil das Fonds-Universum im AI Outperformance Index deutlich geringer ist als im S&P-Universum. Kein Wunder: KI im Asset Management ist nach wie vor noch ein sehr junges Thema.

Jury zeichnete besondere Forschungsbeiträge aus

Klar ist aber auch: KI erobert die Finanzbranche – vielleicht noch langsam im Vergleich zu anderen Branchen, aber ebenso sicher. Dazu tragen auch Forschungsarbeiten von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an Universitäten bei, von denen zwei Arbeiten bei der zum dritten Mal veranstalteten Plexus-Konferenz zu Künstlicher Intelligenz im Finanzsektor ausgezeichnet wurden. Die Jury bestand aus Walter Farkas, Professor für Quantitative Finance am Institut für Banking und Finance an der Universität Zürich, Christof Kutscher als Verwaltungsratspräsident der Privatbank Bergos sowie Stefan Mittnik, Professor für Finanzökonometrie, bis 2020 Inhaber des gleichnamigen Lehrstuhls an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitgründer von Scalable Capital.

Die diesjährigen Förderpreis-Gewinner sind Urban Ulrych, Postdoktorand an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL), und Sebastian Alois Ott, Analyst im Bereich Global Family & Institutional Wealth der UBS in Zürich, der seine Gewinnerarbeit an der Universität St. Gallen verfasst hat. Der Einblick in die Forschungsarbeiten weckt dann auch Verständnis für die Funktionsweise von KI-Modellen.