Forschung und Praxis Wie sich die KI-Entwicklung für die Finanzbranche beschleunigt

Günter Jäger, Sasan Mansouri und Colin Glag (von links nach rechts)

Günter Jäger, Sasan Mansouri und Colin Glag (von links nach rechts): Hürden und Chancen der KI. Foto: Plexus Investments

Künstliche Intelligenz (KI) beziehungsweise Artificial Intelligence (AI) im Asset Management: Woran denken Investoren da? An die Performance natürlich. Also an die Wertentwicklung von KI-Strategien, bei denen vor allem Algorithmen die Wertpapierkauf- und Verkaufsentscheidungen treffen. „Können KI-basierte Strategien wirklich was? Und zwar nicht nur kurzfristig, sondern auch über Jahre?“ Das sind Fragen, die Investoren stellen.


Um gleich darauf zu antworten: Na klar, KI-Strategien können was! Das lässt sich beispielsweise im AI-Outperformance Index entdecken, den Plexus Investments seit März 2019 berechnet und veröffentlicht. Der Index gibt Investmentprofis quantitative und qualitative Einblicke, welche KI-Strategien einen Mehrwert generieren und wie nachhaltig der Mehrwert ist. Da geht es also um Transparenz.

Eines der Index-Mitglieder ist der Acatis AI Global Equities: Dieser Fonds hat im Jahr 2021 mit fast 40 Prozent den höchsten Total Return aller im Plexus AI-Outperformance Index enthaltenen Strategien erzielt. Wie das? Bis Sommer 2021 hatte die KI des Acatis-Fonds ausschließlich numerische Fundamentaldaten erfasst. Seither analysiert sie auch Quartalsberichte von Unternehmen und Frage-Antwort-Meetings von Vorständen mit Analysten. 

Positive Leistungsbilanz im AI-Outperformance Index

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Ein weiteres Beispiel: Von Anfang Januar bis Mitte Mai dieses Jahres erreichte der First Private Systematic Merger Opportunities Fonds eine Outperformance von 8,9 Prozent gegenüber seiner Benchmark, dem SGI Merger Arbitrage Index. Für die Aktienselektion des Fonds nutzt der Asset Manager Algorithmen des maschinellen Lernens, um die Erfolgswahrscheinlichkeit öffentlich bekanntgegebener Übernahmeabsichten zu bestimmen. Um die Modelle zu trainieren, speist First Private sie mit Angaben über mehr als 20.000 vergangene Unternehmensübernahmen, die in einer firmeneigenen Datenbank stehen. Auch beim Risikomanagement und bei der Portfolioüberwachung setzt der Asset Manager auf maschinelles Lernen.

Eine letzte Anmerkung zur (Out-)Performance: In der kürzlich veröffentlichten SPIVA-Scorescard (SPIVA steht für „S&P Indices versus Active“) des US-Finanzdienstleisters S&P stand unter anderem, dass im Jahr 2021 rund 20 Prozent der aktiv gemanagten US-Aktienfonds den S&P Composite 1500 Index übertroffen haben. Im Segment der US-Large-Cap-Fonds waren es nur rund 15 Prozent. Und jetzt zu den im Plexus AI-Outperformance Index vertretenen KI-Fonds: Seit März 2019 haben 52 Prozent davon ihre Benchmark über die jeweils vergangenen 12 Monate hinweg übertroffen.