FvS-Vertriebsleiter im Gespräch „Raus aus der Kasse ist der erste Schritt”

Oliver Morath leitet seit Juni 2015 den Vertrieb der Publikumsfonds bei Flossbach von Storch.

Oliver Morath leitet seit Juni 2015 den Vertrieb der Publikumsfonds bei Flossbach von Storch. Foto: FvS

private banking magazin: Freut sich der Vertrieb von Flossbach von Storch über den Fonds „Der erste Schritt“?

Oliver Morath: Sehr. Weil es ein gutes Produkt ist. Die ersten Reaktionen waren auch sehr ermutigend. Nehmen wir die Banken als Beispiel. Die stehen vor einem Riesenproblem: Spareinlagen ihrer Kunden kosten sie derzeit 0,45 Prozent. Das können sie schlecht in Rechnung stellen. Nun kommen wir mit einer Alternative für Sparer, dem ersten Schritt.

Das Problem der Banken ist doch ein kurzfristiger Effekt, der sich irgendwann verändern wird.

Morath: Das war auch nur ein Beispiel. Viel spannender ist doch, dass die Gespräche mit den Banken zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen geführt haben. Unsere Idee ist allen klar. Es muss der erste Schritt sein. Die Banken sind jedoch unentschieden, für wen der erste Schritt besonders gut passen könnte. Zum einen für Sparer. Zum anderen denken viele sofort an die Geschäftskunden. Denen werden Negativzinsen in Rechnung gestellt. Das Produkt passt also perfekt, als erster Schritt „raus aus der Kasse“. Was glauben Sie, wer als Erster ganz begeistert war von unserer Idee?

Eine große deutsche Bank?

Morath: Eine aus Südeuropa. Prima, hieß es dort: Eine deutsche Gesellschaft kommt mit einem Produkt und nennt es „Der erste Schritt“. Das ist wie BMW und „Freude am Fahren“ oder Audis „Vorsprung durch Technik“. Das klingt sehr interessant. Von daher wäre es auch Unsinn, den Fondsnamen zu übersetzen. Das würden die Autobauer auch nicht tun.

Fonds mit dem Label Made in Germany.

Morath: Genau. Ein Gütesiegel, das mit sehr positiven Attributen in Verbindung gebracht wird – mit Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Ingenieurskunst. Aber nicht mit Asset Management. Das können Franzosen, Engländer oder Amerikaner, die Deutschen eher nicht, so das Vorurteil. Aber das ist falsch.

Die Gebührenstruktur unterscheidet sich vom Rest der FvS-Familie.

Morath: Das muss sie auch. Ich kann bei dem Ertragsprofil keine 1,5 Prozent Kosten draufkleben. Die Performance-Gebühr fällt auch weg. Wir haben mit 0,83 Prozent ein faires Pricing, das im Einklang mit dem Profil des Fonds steht.

Verfolgt der ebenfalls kürzlich gestartete Zukunftsfonds um Ex-„Bild“-Herausgeber Kai Diekmann nicht die gleiche Mission?

Morath: Anders als der Zukunftsfonds richten wir uns an den Berater des Anlegers, weniger an den Anleger selbst. Nach wie vor werden unserer Meinung nach Fonds verkauft, nicht gekauft. Das mag ein Manko sein. Aber eine solide Finanzberatung sollte auch nicht infrage gestellt werden. Grundsätzlich freuen wir uns über jeden, der dabei hilft, die Menschen für Geldanlage zu interessieren.



Über den Interviewten:
Oliver Morath leitet den Vertrieb der Publikumsfonds bei Flossbach von Storch seit Juni 2015. Zuvor war der 46-Jährige rund sieben Jahre lang Deutschland-Chef bei Baring Asset Management.

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