Milliarden-Deal Katarischer Staatsfonds an Manchester United und FC Liverpool interessiert

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Katarischer Staatsfonds an Manchester United und FC Liverpool interessiert
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Jürgen Klopp, Trainer des FC. Liverpool

Jürgen Klopp, Trainer des FC. Liverpool: Noch gehört der Traditionsclub der Fenway Sports Group aus den USA. Foto: Imago Images / Pa Images

Die Gesellschaft Qatar Sports Investments (QSI) – der bereits der französische Erstligist Paris Saint Germain, bei dem unter anderem Lionel Messi spielen, gehört – erwägt nun offenbar den Einstieg in die britische Premier League. QSI erwägt laut Bloomberg eine Beteiligung oder gar die Übernahme von Manchester United oder des FC Liverpool. Ganz ober auf der Wunschliste soll der Club aus Manchester stehen. Schon während der WM soll Avram Glazer nach Katar gereist sein, um im Auftrag seiner Familie, welcher der Top-Klub gehört, Gespräche mit Investoren zu führen. Verantwortliche des Fußballvereins hatten zudem bereits im November erklärt, alle "strategischen Alternativen" zu prüfen, einschließlich eines Verkaufs.

Bestätigt wurden die Gespräche von offizieller Seite nicht, doch soll QSI Insidern gegenüber erklärt haben, mindestens in einen Premier League-Club investieren zu wollen. Ein nachvollziehbarer Schritt. Die Tochtergesellschaft des Staatsfonds von Katar würde ihre Sportinvestments breiter streuen, was der Portfolioabsicherung zugutekommen könnte. Die Premiere League ist die umsatzstärkste Fußballliga der Welt. Nasser Al-Khelaifi, Chef des QSI soll deshalb schon lange mit einem Einstieg liebäugeln.

 

 

 

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Der Kaufpreis von Manchester United oder dem FC Liverpool würde wohl zwischen 3 und 8 Milliarden Euro liegen

Die 2005 gegründete QSI mit Sitz in Doha, investiert in erster Linie im internationalen Sport- und im Unterhaltungssektor. 2011 hatte die Investmentgesellschaft 70 Prozent der Anteile des französischen Clubs PSG für 50 Millionen Euro inklusive Schulden übernommen. Ein Jahr später erwarben die Scheichs den Rest für einen nicht genannten Preis. Im vergangenen Herbst kamen rund 22 Prozent des portugiesischen Fußball-Erstligisten SC Braga für 80 Millionen Euro hinzu. Der Kauf von Manchester United oder dem FC Liverpool hätte eine andere Dimension. Der Preis würde wohl zwischen 3 und 8 Milliarden Euro liegen, wobei die Glazer-Familie und ihre Berater den Wert der Marke Manchester United mit knapp einer Milliarde Fans und Anhängern weltweit eher am oberen Ende der Skala sehen sollen. Nur der FC Barcelona und Real Madrid verfügten über eine ähnliche globale Strahkraft.

QSI wäre nicht der einzige Investor aus dem arabischen Raum. Manchester City gehört der in Abu Dhabi ansässigen Football Group. Newcastle United wurde jüngst von einem Konsortium erworben, hinter dem zu 80 Prozent der Public Investment Fund (PIF) aus Saudi-Arabien steckt. Der Rivale FC Chelsea wiederum war im vergangenen Jahr für knapp 3 Milliarden Euro an ein US-Konsortium unter Führung des Milliardärs Todd Boehly verkauft worden.

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