Genosektor unter Fusionsdruck Zwei Volksbankenfusionen in Westfalen und Hessen

Luftbild der Volksbank Beckum-Lippstadt.

Luftbild der Volksbank Beckum-Lippstadt. Eines der fusionswilligen Institute. Foto: Imago / Hans Blossey

Der Fusionsdruck im Genosektor bleibt hoch. Dem beugen sich jetzt die Volksbank Beckum-Lippstadt und die VR Bank Westfalen-Lippe. Ebenso zusammenschließen wollen sich die Volksbank Lauterbach-Schlitz und die VR Bank Hessenland.

Die Volksbank Beckum-Lippstadt hat ihre Mitarbeiter darüber informiert, dass sie mit der VR Bank Westfalen-Lippe fusionieren will. Diese war bis April 2023 eine PSD Bank.

Vorstände und Aufsichtsräte haben sich bereits geeinigt

Die Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken haben sich Medienberichten zufolge bereits geeinigt. Zustimmen müsse nun nur noch die Vertreterversammlung, die im Juni tage. Rückwirkend zum 1. Januar soll dann eine gemeinsame Genossenschaftsbank entstehen.

Die fusionierte Bank werde voraussichtlich 128.000 Kunden mit einem Volumen von 7,7 Milliarden Euro betreuen. Alle Filialen sollen erhalten bleiben. Fusionsbedingte Kündigungen seien ebenfalls nicht geplant. 

Aus Dreierbündnis wurde Zweierbündnis

Nicht ganz so übersichtlich verläuft der Zusammenschluss der Volksbank Lauterbach-Schlitz und der VR Bank Hessenland, die erst vor wenigen Tagen im Fokus der Bilanzpressekonferenz der Volksbank Lauterbach-Schlitz stand. Zunächst sollte es zu einer Dreierfusion kommen. Anfang Dezember meldeten die beteiligten Institute jedoch, dass die Volksbank Fulda das Dreierbündnis verlassen hat.

Im März wollen die Volksbank Lauterbach-Schlitz und die VR Bank Hessenland ihre Pläne für die VR Verbundbank vorstellen. Vertreter beider Banken sollen dann auf den Versammlungen im Mai und Juni darüber abstimmen.

Plattform offen für weitere Fusionspartner

Glückt die Fusion, würde ein Institut mit 105.000 Kunden und einem betreuten Kundenvolumen von 5,3 Milliarden Euro entstehen. Die Banken würden juristisch zu Zweigniederlassungen und ihre Marken vereinigt werden. Es solle weiterhin zwei Beiräte geben, aber künftig nur noch eine Vertreterversammlung mit einem Vertreter pro 100 Mitgliedern.

Der Zweiverbund sei allerdings erst der Anfang, so Norbert Lautenschläger, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Lauterbach-Schlitz, und Alexander Schagerl, Vorstandsvorsitzender der VR Bank Hessenland. Man wolle eine Plattform bilden, der sich auch andere Institute anschließen könnten.

 

Als Grund für die Fusion nannten die Banken wenig überraschend Fachkräftemangel, steigende Anforderungen bei der Kundenbetreuung und Regulatorik.

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