Funktionsweise, Kosten & Co. Welche Chancen Eltif-Fonds im Private Wealth Management eröffnen

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Kontrolle der Gebühren

Es besteht außerdem ein sogenanntes Kaskadenverbot, womit ein Eltif-Fonds nicht primär als Dachfonds umgesetzt werden kann. Der Vorteil für den Investor besteht dabei vor allem in der Vermeidung von zusätzlichen Gebühren.

Weiterhin werden reine Feeder-Fonds, das sind Konstrukte welche lediglich Zugang zu andern geschlossenen  Fonds, beispielsweise in den USA ansässigen Gesellschaften, ermöglichen und dafür eine entsprechende Gebühr erheben, nicht den Eltif-Anforderungen entsprechen.

Der Fokus des neuen Regimes auf Direktinvestitionen hat somit einen unmittelbaren Kostenvorteil für Anleger. Allerdings besteht gleichzeitig die Herausforderung trotz dieser Limitierung einen gut diversifizierten Eltif-Fonds aufzubauen. Konzentrationsrisiken sollen dadurch vermieden werden, dass einzelne Direktinvestition auf grundsätzlich 10 Prozent des Fondsvermögens beschränkt sind.

Allerdings verfügen aktuell nur wenige europäische Asset Manager über Investitionskapazitäten in Direktbeteiligungen aller im Eltif möglichen Anlageklassen. Die Umsetzung der angestrebten Diversifikationsziele ist somit eine Herausforderung.

Weiterhin können 30 Prozent eines Eltif-Fonds in Ucits-konforme liquide Anlagen wie zum Beispiel Aktien oder Geldmarktinstrumente investiert werden. Diese liquide Quote ermöglicht es, Fondsmanagern bereits in der Aufbauphase des Beteiligungsportfolios Renditen zu erwirtschaften.

Das führt idealerwiese dazu, dass Kosten und Gebühren, welche in den ersten Monaten des Portfolioaufbaus anfallen, aufgefangen werden und der bei geschlossenen Fonds häufig auftretende J-Kurven-Effekt vermieden werden kann. Dabei handelt es sich um den Umstand, dass Gebühren und Kosten bei der Fondsauflage zunächst den inneren Wert reduzieren und zu einer negativen Wertentwicklung führen. Die Wertschöpfung der eingegangenen Beteiligungen setzt typischerweise zeitverzögert erst nach zwei bis drei Jahren ein.

Der Einsatz von Fremdkapital (Leverage) auf Portfolioebene ist auf 30 Prozent des Fondsvermögens beschränkt. Auch diese Begrenzung soll Investoren vor übermäßiger Risikobereitschaft schützen, aber gleichzeitig eine gewisse Flexibilität des Asset Managers beim Portfolioaufbau ermöglichen.

Die Laufzeit eines Eltif-Fonds ist durch den Initiator des Fonds wählbar und nicht durch das Eltif-Regime vorgegeben. Allerdings muss ein eindeutiges Laufzeitende des Fonds definiert sein und eine vorzeitige Rückgabe von Fondsanteilen sollte nicht möglich oder zumindest stark limitiert sein.

Das Eltif-Regime untersagt explizit die direkte oder indirekte Investition in Rohstoffe, Leerverkäufe, die Wertpapierleihe von mehr als 10 Prozent des Fondsvermögens und den Einsatz von Derivaten, sofern dieser nicht der Absicherung der mit anderen Anlagen des Eltif verbundenen Risiken dient.        

Rechtliche Stellung des Eltif-Regimes

Am 9. Dezember 2015 wurden die Regularien des Eltif-Regimes über eine Richtlinie umgesetzt. Da diese unmittelbare Anwendbarkeit in den europäischen Mitgliedsländern findet, ist eine nationale Umsetzung nicht notwendig. Allerdings ist noch im Detail zu beurteilen, ob es zu möglichen Konflikten mit anderen Finanzmarkt-Richtlinien wie beispielsweise Mifid kommen könnte.

Gemäß der Eltif-Richtlinie können nur qualifizierte Alternative Investment Fund Manager (AIFM) das Management eines Eltif-Fonds übernehmen. Gleichzeitig können auch nur europäische AIFs (Alternative Investment Fund) den Status eines Eltif beantragen.