„Fundamentaler Paradigmenwechsel“ UBS verbucht Erfolg mit Pauschalgebühr im Private Banking

Die Kunden in der Schweiz, wo das Angebot zuerst eingeführt wurde, steckten seither fast 5 Milliarden Franken in solche Konten, erklärt Christian Wiesendanger, Chef des Wealth-Managements in dem Land, gegenüber Bloomberg News. Das sind rund 3 Prozent der Gelder, welche die Schweizer Sparte verwaltet.

“Ich bin überaus glücklich”, sagt der 50-Jährige zur Annahme des Angebots. “Das ist ein fundamentaler Paradigmenwechsel. Es ist nicht einfach ein anderer Investmentfonds. Es ist eine Lösung, die die Interessen des Kunden mit denen der Bank abgleicht.”

Das Angebot gibt Kunden Transparenz bei Gebühren und der Bank einen prognostizierbaren Einnahmestrom - in einer Zeit von Abflüssen aus nicht deklarierten Konten und einer Abneigung der Kunden zu Handeln.

Im Gegenzug für eine Pauschalgebühr erhalten Kunden Dienste wie eine automatische tägliche Prüfung ihrer Investments, mit Blick auf ihr Risiko-Profil und in Relation zu Markteinschätzungen der Experten der Bank.

“Die Welt wird fast in Lichtgeschwindigkeit transparenter, die Schweiz kann den Trend nicht ignorieren”, sagt Wiesendanger. “In den nächsten Jahren werden regulatorische Herausforderungen, die dem Schutz der Kunden dienen, die Natur des Privatbanking-Geschäfts fundamental verändern.”

Das Schweizer Wealth-Management hat seinen Angaben zufolge in den ersten sechs Monaten bei den Erlösen einen zweiprozentigen Anstieg verzeichnet, verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. Beim Vorsteuer-Gewinn ging es um 8 Prozent nach oben - weil sich “die Arbeit, Assets in Vertrags-Lösungen zu wandeln, bezahlt macht”, sagt Wiesendanger. Er war 2010 nach fast einem Jahrzehnt bei der Credit Suisse Group zur UBS gekommen.

Für die Beratungs-Kunden beginnt die Bank damit, einen größeren Teil ihrer Dienstleistungen online anzubieten. Wenn etwa der automatische Portfolio-Check feststellt, dass die Anlagen des Kunden von seinem festgelegten Risiko-Profil oder den UBS-Investment-Einschätzungen abweichen, bekommen er und sein Berater eine Warnmeldung. Der Kunde kann sich den Sachverhalt im Internet ansehen, bevor er eine Entscheidung mit seinem Berater trifft, sagt UBS-Manager Andreas Kubli.

In der Zukunft werden Kunden unter Umständen in der Lage sein, den Sachverhalt direkt online zu lösen.

Kunden, die die Investment-Entscheidung im Rahmen eines Ermessens-Mandats der UBS überlassen, zahlen rund 1 Prozent der Assets an Gebühren.

Kunden mit dem Beratungsvertrag zahlen, abhängig von ihrem Risiko-Appetit, mindestens 2000 Franken bis 3125 Franken pro Jahr - wobei sich die Gebühren auf 0,8 Prozent bis 1,25 Prozent für Anlagen von weniger als 500.000 Franken belaufen. Je größer die investierte Summe ist, desto geringer ist der prozentuale Anteil der Gebühren.

Die Gebühren aus den Ermessens- und Beratungsverträgen haben im zweiten Quartal die Auswirkungen durch Abflüsse von nicht deklarierten Konten mehr als ausgeglichen, teilte die größte Schweizer Bank im Juli mit.

Kunden, die die Ermessens- oder die Beratungs-Konten der UBS nicht nutzen, zahlen gewöhnlich je Transaktion eine bestimmte Gebühr.

UBS zufolge macht es für Kunden Sinn, über ein Ermessens- oder ein Beratungs-Konto zu investieren. Im Vergleich zu Portfolios anderer Kunden entwickeln sich diese Konten im Durchschnitt zwischen 1,5 Prozent und 2 Prozent besser - und zwar über unterschiedliche Anlagestrategien hinweg, sagt Wiesendanger.

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