Für 400 Millionen Euro Großanleger bauen nachhaltigen Büroturm

Im September 2019 ist Baubeginn.

Im September 2019 ist Baubeginn. Foto: Edge

Wenn zwei Großanleger ihre Finanzen und Interessen bündeln, dann ist das etwas ganz Besonderes: Die Allianz-Gruppe und die Bayerische Versorgungskammer investieren in ein Hochhaus, das in den kommenden vier Jahre in Berlin gebaut werden soll. Stellvertretend für die Endinvestoren haben die Immobilientochter der Allianz, die Allianz Real Estate, und die Fondsgesellschaft Universal-Investment den Büroturm „Edge Eastside Berlin“ vom Projektentwickler Edge erworben. Universal-Investment handelt für einen Spezialfonds, hinter dem die Bayerische Versorgungskammer als Investor steht. 

Noch steckt die Projektentwicklung für das angeblich „gesündeste Hochhaus Deutschlands“, wie Edge die Immobilie im Herzen der Bundeshauptstadt zwischen den Stadtteilen Friedrichshain und Kreuzberg bezeichnet, in den Kinderschuhen. Im September 2019 soll der Bau des Büroturms mit einer Geschossfläche von 80.500 Quadratmetern starten. Mit einer geplanten Höhe von rund 140 Metern ist „Edge Eastside Berlin“ noch kein Wolkenkratzer. Üblicherweise wird die Bezeichnung ab 150 Metern Höhe verwendet.

Martin Rodeck, Vorsitzender der Geschäftsführung von Edge Deutschland, geht davon aus, dass das Hochhaus für Berlin sehr markant und zukunftsweisend ist. Man wolle zeigen, „dass es schon heute möglich ist, besser zu bauen. Besser für die Nutzer der Gebäude, die Nachbarschaft und die Umwelt insgesamt“. Das sei möglich dank „smarter Technologien und einem tiefen Verständnis von Nachhaltigkeit und Gesundheit auf allen relevanten Ebenen“. Laut Edge trägt das Projekt bereits ein Platin-Vorzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).

Annette Kröger, Vorstandschefin von Allianz Real Estate in Nord- und Mitteleuropa, kommentiert den Kauf folgendermaßen: „Wir freuen uns sehr, unseren jüngsten Forward-Deal im Core-Büromarkt Berlins bekannt zu geben. Dies demonstriert unser wachsendes Engagement für die Entwicklung hochspezialisierter High-Tech-Gebäude, die auf Nachhaltigkeit und Nutzerwohlbefinden ausgerichtet sind.“

Nach Einschätzung Krögers geht es bei der Entwicklung „intelligenter“ Gebäude nicht nur um Nachhaltigkeit, sondern auch darum, erstklassige Mieter zu gewinnen. Das sei von entscheidender Bedeutung.

Kröger fährt mit Blick auf die Versicherungsgesellschaften der Allianz, von denen das Geld für die Großinvestitionen stammt, fort: „Verantwortungsbewusstes Investieren ist das Herzstück unserer Anlagestrategie. Wir werden auch weiterhin aktiv auf Transaktionen setzen, die auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind, um unser Portfolio zu erweitern und um den Anforderungen unserer Investoren nachzukommen.

Läuft alles wie geplant, soll das 36 Stockwerke zählende Gebäude an der Warschauer Straße in Friedrichshain 2023 fertig sein. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Laut Berichten der Berliner Lokalpresse dürfte der Büroturm rund 400 Millionen Euro kosten. 

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