Für 185 Millionen Euro Liechtensteinische Landesbank kauft Wiener Privatbank

LLB-Chef Roland Matt hatte erst im September dieses Jahres Zukäufe in Österreich und der Schweiz angekündigt und lässt seinen Worten mit dem Erwerb der Wiener Privatbank Semper Constantia nun Taten folgen.

LLB-Chef Roland Matt hatte erst im September dieses Jahres Zukäufe in Österreich und der Schweiz angekündigt und lässt seinen Worten mit dem Erwerb der Wiener Privatbank Semper Constantia nun Taten folgen. Foto: LLB

Die Liechtensteinische Landesbank AG (LLB) übernimmt 100 Prozent der Aktien der Semper Constantia Privatbank (Semper Constantia) mit Sitz in Wien. Mit der Transaktion erhöht die LLB-Gruppe den Angaben zufolge ihr Kundenvermögen um rund 17 Milliarden Schweizer Franken. Das Geschäftsvolumen steigt insgesamt auf mehr als 75 Milliarden.

Der Kaufpreis beträgt den Angaben zufolge rund 185 Millionen Euro, bestehend aus Eigenkapital und Goodwill. Er werde teilweise in bar und teilweise in Aktien der LLB abgegolten. Die LLB setzt dafür laut Mitteilung 1,85 Millionen eigene Aktien ein. Der definitive Kaufpreis werde bei Closing beziehungsweise nach Ablauf der sogenannten Earn-out-Periode festgelegt.

Neben Liechtenstein und der Schweiz sei Österreich einer der drei Heimmärkte der LLB-Gruppe. Das Institut ist seit 2009 mit der Tochtergesellschaft Liechtensteinische Landesbank Österreich am Standort Wien Vermögensverwaltungsgeschäft aktiv.

Mit der Übernahme wolle die LLB ihr Vermögensverwaltungsgeschäft in Österreich signifikant ausbauen, um das Land als dritten Heimmarkt zu etablieren. Die Semper Constantia sei mit ihrer starken Positionierung im Private Banking und institutionellen Geschäft für die LLB-Gruppe eine ideale Erweiterung der Aktivitäten in Österreich.

Die derzeitigen Hauptaktionäre der Semper Constantia planen, sich in Höhe von rund 6 Prozent an der LLB zu beteiligen. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 9. Mai 2018 Karl Sevelda zur Wahl als Verwaltungsratsmitglied der LLB vor.

Übernahme erfolgt in zwei Schritten

Die Transaktion gestalte sich – vorbehaltlich der aufsichtsbehördlichen und kartellrechtlichen Genehmigungen – wie folgt: In einem ersten Schritt übernimmt die LLB die Semper Constantia voraussichtlich im Juli 2018. In einem zweiten Schritt im September 2018 sei geplant, die Semper Constantia mit der LLB Österreich zur Liechtensteinischen Landesbank Österreich zu fusionieren.  

Gabriel Brenna werde Vorsitzender des Aufsichtsrates der fusionierten Bank, Bernhard Ramsauer Chef des Instituts. Zur Hauptversammlung im Frühjahr 2019 ist zudem ein Wechsel von Ramsauer in den Aufsichtsrat der Liechtensteinischen Landesbank Österreich geplant.

„Durch ein Zusammengehen werden sowohl das Private Banking gestärkt als auch das institutionelle Geschäft ausgebaut. Damit können wir Synergien nutzen und Mehrwert für Mitarbeitende, Kunden und Aktionäre schaffen“, sagt LLB-Chef Roland Matt. Die Übernahme eröffne der LLB-Gruppe den Eintritt in den österreichischen Markt für Fondsdienstleistungen, so Matt. Der LLB-Chef hatte erst im September dieses Jahres Zukäufe in Österreich und der Schweiz angekündigt.

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