Marktthema 3: Sogar ein „Crash“-Brexit rückt in Reichweite
Der britische Premierminister und das Parlament in London müssen die erforderlichen Gesetze verabschieden, um Großbritannien zum 31. Januar planmäßig aus der EU zu führen. Die Krux dabei ist, dass Premier Boris Johnson den Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens mit der Europäischen Union sehr eng getaktet hat: Die Frist läuft Ende 2020 ab. Dennoch will Johnson die EU nicht um eine Verlängerung bitten. Johnsons Vorgehen dürfte die wirtschaftspolitische Unsicherheit unnötig erhöhen. Sogar ein ungeordneter Brexit erscheint wieder möglich.
Marktthema 4: Die Fed dürfte eine Pause im Zinszyklus einlegen
Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Federal Open Market Committee, FOMC) hält die derzeitige Geldpolitik gemäß dem Protokoll der Dezembersitzung für gerechtfertigt. Die Zentralbank plant für 2020 demnach zwar keine Leitzinssenkungen. Allerdings dürften auch Zinsanhebungen noch schwieriger werden; die Hürden dafür sind hoch.
Darüber hinaus bereitet der US-Notenbank die aktuell niedrige Inflationsrate Sorge. Ob die Fed ein Überschießen des Inflationsziels hinnehmen oder gar den Kurs ändern sollte, ist derzeit ungewiss. Eher scheint die Zentralbank eine längere Pause im Zinszyklus anzustreben. Hintergrund: Schon eine geringfügig falkenhaftere Fed-Politik als bisher könnte zu Problemen am US-Aktienmarkt führen und damit das Verbrauchervertrauen stören.
Marktthema 5: Schwellenländeraktien könnten zusammen mit China an Dynamik gewinnen
Die Top-Performer an den Kapitalmärkten waren 2019 eindeutig US-Aktien. Im vierten Quartal schnitten indes Schwellenländeraktien noch besser ab als US-Titel (11,36 zu 8,6 Prozent).
Insbesondere chinesische Aktien legten im Schlussquartal 2019 stark zu – um 14,64 Prozent. Ob sich diese Entwicklung fortsetzt, dürfte von den Impulsen aus China abhängen. In diesem Sinne hatte die People‘s Bank of China Anfang Januar 2020 die Mindestreserveanforderungen für die Banken gesenkt – was der Konjunktur Auftrieb geben soll und chinesische Aktien für Anleger interessanter machen dürfte. Möglicherweise kommen so auch andere Schwellenländeraktien in Schwung.