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Flossbach von Storch zum robusten Investieren Fünf Kriterien für eine gute Geldanlage

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Die richtigen Fragen stellen

Aber selbst wenn er all das getan hat – das Vermögen aufgeteilt auf verschiedene Anlageklassen, Einzeltitel und Währungen – muss er die einzelnen Bausteine noch sinnvoll zusammenfügen. Wie hoch sollte der Aktienanteil bemessen sein, wenn der Zins von den Notenbanken faktisch abgeschafft ist? Was bedeutet das für den Rentenanteil, der die Portfolioentwicklung eigentlich stabilisieren soll? Und wie hoch muss der Goldanteil (auch in Relation zu den anderen Anlageklassen) sein, damit das Edelmetall seiner Versicherungsfunktion gerecht werden kann? Bedeutsam ist auch die Auswahl der Einzeltitel. Nicht selten lassen sich Szenarien konstruieren, in denen sich verschiedene Titel als ähnlich riskant erweisen.

Die Komposition eines Portfolios leitet sich aus dem Kapitalmarktumfeld ab – was sind langfristig die wichtigsten Einflussgrößen auf die Börse? Welches die Gefahren, die es zu umschiffen gilt? Dem sollte die Vermögensstruktur Rechnung tragen und sich im Zeitverlauf flexibel anpassen lassen.

Merkmale robuster Anlagestrategien

Ein wesentliches Merkmal einer robusten Anlagestrategie sollte unserer Einschätzung nach die Qualität der Anlagen sein, in die ein Anleger investiert. Wetten auf (kurzfristige) Hype-Themen sind unseres Erachtens an der Börse wenig erfolgversprechend und nicht selten ein Glücksspiel. Viel wichtiger ist stattdessen, auf die Substanz einer Anlage zu schauen, die Höhe der Erträge, die sie langfristig abwirft, und vor allem deren Vorhersehbarkeit. Investoren sollten sich deshalb stets fragen, wie robust das Geschäftsmodell einer Firma und die Erträge sind, die es erwirtschaftet. Werden regelmäßig und verlässlich Dividenden gezahlt? Wie gut ist das Management einer Firma? Qualität setzt sich langfristig durch – das gilt auch bei der Geldanlage. Und es gilt erst recht, seitdem Covid-19 die Welt in Atem hält. Das Virus bedroht nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch Unternehmen, deren Geschäftsmodell nicht robust genug ist.

Der Unterschied zwischen Preis und Wert

Der Preis ist das, was man zahlt – der Wert, was man dafür bekommt. Wie gute Kaufleute das beim An- und Verkauf ihrer Waren tun, sollten Anleger den Wert der Unternehmen, in die sie investieren möchten, genau prüfen. Ist der Preis möglicherweise viel höher als die potenzielle Anlage wert ist? Oder ist der Preis angemessen, besser sogar niedriger als der tatsächliche Wert? Anleger sollten sich niemals von den Übertreibungen an den Börsen leiten lassen, sondern stets den Blick auf den wahren Wert einer Anlage richten.

Immer handlungsfähig sein

Flexibilität ist ebenfalls wichtig. Nur wer ein Liquiditätspolster hat, ist in der Lage, Anlagegelegenheiten zu nutzen, sollten sie sich ihm bieten. Früher oder später wird genau das passieren. Das allein reicht aber nicht aus. Der Begriff Flexibilität und damit auch der Begriff Liquidität sollten unseres Erachtens sehr viel weiter ausgelegt werden. Jede Anlage, die potenziell interessant sein könnte für einen Anleger, sollte vor Erwerb daraufhin geprüft werden, wie leicht sie sich bei Bedarf veräußern lässt. Was nützt ein Investment, wenn es im Ernstfall keinen Markt dafür gibt? Anleger sollten zudem auf Solvenz achten. Die eigene, aber auch die Solvenz desjenigen, dessen Aktien oder Anleihen sie kaufen. Solvenz ist die Voraussetzung für Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit; hohe Schulden dagegen sind die häufigste Ursache für den Konkurs und den Verlust eines Vermögens.

Ohne Aktien wird es schwer

Wer all das berücksichtigt – Diversifikation, Qualität der Anlagen, Flexibilität, Solvenz und Wert – errichtet eine imaginäre Mauer gegen die wiederkehrenden Stürme an den Börsen. Der Schutz, den diese Mauer bietet, bedeutet jedoch nicht, dass der Anleger niemals Verluste erleidet. Einen solchen Schutz gibt es leider nicht, auch wenn wir das gerne hätten. Die Mauer dürfte aber stabil genug sein, um den Stürmen zu trotzen.

Der bedeutendste Baustein eines solch breit aufgestellten Portfolios dürften langfristig Aktien erstklassiger Unternehmen sein, um eine Anlageklasse beispielhaft zu nennen. In einer Welt ohne Zins werden sie für den Vermögenserhalt und die Vermögensmehrung immer wichtiger, ja geradezu unverzichtbar.

Auf die Qualität des Unternehmens kommt es an

Zugegeben, die Bewertungen am Aktienmarkt sind in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen; die Rally nach dem Kurseinbruch im Frühjahr erscheint geradezu unheimlich. Je nach Aktienindex, der als Maßstab herangezogen wird, liegt das durchschnittliche Kurs -Gewinn-Verhältnis (KGV) nahe den historischen Durchschnittswerten oder sogar darüber. Sind Aktien deshalb zu teuer? Grundsätzlich hängt das von dem jeweiligen Unternehmen ab, von der Geschäftsentwicklung – dem Cashflow, den Gewinnperspektiven und Umsätzen.

Die Bilanz eines Unternehmens ist jedoch nicht allein entscheidend für dessen Börsenbewertung. Wichtig ist auch der Zins als Referenzgröße. Oder anders ausgedrückt: Wie attraktiv der Aktienmarkt ist, hängt nicht zuletzt davon ab, wie attraktiv die Anlagealternativen sind, die sich dem Anleger bieten. Bekommt er fünf Prozent für seine zehnjährige Staatsanleihe (bei Inflationsraten von zwei Prozent), dann wird er zu Recht zögern, eine überdurchschnittlich hoch bewertete Aktie zu kaufen. Aber was ist, wenn die gleiche Staatsanleihe keine Rendite mehr abwirft oder der Anleger bis zum Laufzeitende sogar draufzahlen muss?

Je niedriger das (nachhaltige) Renditeniveau von Anleihen, desto höher sollte unseres Erachtens die Bewertung von Aktien sein. Vorausgesetzt ihre Qualität stimmt. Das Attribut Robustheit bezieht sich also nicht allein auf die verschiedenen Anlageklassen und deren Komposition, sondern auch auf die Einzeltitel. Das Portfolio ist die Summe seiner Teile.

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