Frühe 911er Abgefahrene Performance

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An Qualität soll es ohnehin nicht mangeln. Early 911s kombiniert traditionelle Handwerkskunst mit modernen Technologien, restauriert und repariert aber ausschließlich mit dem Ziel, die Wagen so authentisch wie möglich wieder her zurichten. Exakt so, wie sie damals aus dem Werk gerollt sind. Sonderwünschen der Kunden, die von dem Original abweichen, erteilt der ehemalige Werber eine klare Absage. Als Hering 2006 auf die Idee kam, sein Hobby zum Beruf zu machen, war der Erfolg des Unternehmens ebenso wenig programmiert wie die Preisexplosion der alten 911er.

Was damals mit einem Mitarbeiter begann, ist heute ein Restaurationsbetrieb mit 60 Spezialisten. Neben Motorexperten und Karosseriebauern mühen sich dort auch vier Sattler, Innenräume wieder in den ursprünglichen Zustand zu verwandeln. Lediglich anspruchsvolle Lackierarbeiten lässt Hering außerhalb des eigenen Unternehmens verrichten.

Originale Oldtimer gehen weg wie geschnitten Brot. Im vergangenen Jahrzehnt ist bei Auktionen von klassischen Automobilen die Zahl der Transaktionen um 241 Prozent und die der dazugehörigen Umsätze um 335 Prozent gestiegen, wie aus einer Studie der Axa Art Versicherung her vorgeht. Bereits 2015 betrug das Volumen der Käufe rund 15 Milliarden Euro. Die reißende Nachfrage sorgt für immense Preisanstiege. Der vom Verband der Automobilindustrie (VDA) herausgegebene deutsche Oldtimer-Index hat von 1999 bis 2016 um 151 Prozent zugelegt. Im Vorjahr ging es um 4,4 Prozent nach oben, im zehnjährigen Mittel war das Plus mit 5,8 Prozent sogar noch höher.

Gegen Kapitalanlagen auf vier Rädern sehen andere Sachwerte alt aus. Den Axa-Experten zufolge konnten Sammlerfahrzeuge in den vergangenen zehn Jahren einen Wertzuwachs von 267 Prozent verbuchen. Damit liegen sie weit vor anderen Anlagen wie zeitgenössische Kunst, Schmuck oder auch dem Aktienindex S&P 500. Letztgenannter hat sich in diesem Zeitraum nicht einmal verdoppelt.

Monster-Rendite mit feinen Klassikern. Klingt grandios, erfordert aber auch das Näschen, auf die richtigen Modelle zu setzen. Porsche 911 etwa gibt es eigentlich wie Sand am Meer, gerade lief mit einem dunkelgrünen Carrera S das millionste Exemplar von Band. Bereits 1963 stellte die Sportwagenschmiede ihre Design-Ikone erstmals dem Publikum vor.

Der Beliebtheit bei Sammlern schadet die Massenproduktion aber keineswegs. Für frühe Exemplare aus den 60er und 70er-Jahren sind Preise jenseits der Viertelmillion Euro inzwischen keine Seltenheit mehr. Die Auswahl ist riesig: Bei Porsche-Guru Hering warten unzählige Varianten teils dutzendfach auf ihre neuen Liebhaber.

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