Frist läuft ab Commerzbank steigt aus Bieterverfahren für Nord/LB aus

Die Zentrale der Nord/LB in Hannover

Die Zentrale der Nord/LB in Hannover Foto: Nord/LB

Die Commerzbank steigt aus dem Bieterverfahren um die Nord/LB aus. Wie verschiedene Medien übereinstimmend berichten, wird das Institut kein verbindliches Gebot für die Landesbank abgeben. Nachdem bereits die Helaba ihr Engagement an unliebsame Bedingungen geknüpft hat, dürften damit inoffiziellen Quellen zufolge noch die Finanzinvestoren Advent, Apollo und Cerberus sowie der Hedgefonds Christofferson, Robb & Company als potentielle Teilhaber in Frage kommen. Die Frist für verbindliche Angebote läuft am heutigen Mittwoch ab.

Grund für den Rückzug der Commerzbank sind dem „Handelsblatt“ zufolge verschiedene Geschäftsbereiche der Nord/LB, die nicht zum CoBa-Geschäft passen. So sei Vorstandschef Martin Zielke laut mit dem Thema vertrauten Personen überzeugt, dass die mit einer Beteiligung verbundenen Belastungen die Wachstums- und Synergieeffekte überlagern würden.

Ein Einstieg der Helaba ist noch nicht gänzlich vom Tisch, angesichts der von den Hessen gestellten Bedingungen aber unwahrscheinlicher geworden. So fordert die Helaba der „FAZ“ zufolge von den niedersächsischen Sparkassen, sich an der nötigen Kapitalerhöhung der Nord/LB zu beteiligen, Beiträge in einen Haftungsfonds einzahlen und sich zu einer Risikopolitik mit der Helaba verpflichten. Vorbild ist die sogenannte Risikoeinheit der hessischen mit den thüringischen Sparkassen. Die niedersächsischen Sparkassen fühlen sich dem Bericht zufolge von den Forderungen der hessischen Landesbanker erpresst.

Doch auch eine Beteiligung privater Finanzinvestoren löst bei manchem Aversionen aus: So kündigte Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) im Gespräch mit dem Handelsblatt an, bei einem Zuschlag an private Käufer die Braunschweigische Sparkasse mit kommunalen Mitstreitern in eigener Regie übernehmen zu wollen.

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Die Nord/LB ist dringend darauf angewiesen, ihre Kapitalquoten zu verbessern. Das Land Niedersachsen kann nicht in die Bresche springen, da der Bank ansonsten ein Beihilfeverfahren der EU droht. Die Zeit drängt: So pocht die Bankenaufsicht nach Informationen der „FAZ“ darauf, dass die Eigenkapitallücke der Nord/LB von mindestens 3,5 Milliarden Euro bis Jahresende von außen gefüllt ist.

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