Frist abgelaufen Für die HSH Nordbank soll mindestens ein Angebot vorliegen

Logo der HSH Nordbank: Die Landesbank weckt in der Schlussphase des Verkaufsprozess noch Begehrlichkeiten bei mindestens zwei Interessenten.

Logo der HSH Nordbank: Die Landesbank weckt in der Schlussphase des Verkaufsprozess noch Begehrlichkeiten bei mindestens zwei Interessenten. Foto: HSH Nordbank

Das Bieterverfahren um die staatliche HSH Nordbank biegt auf die Zielgerade: Am heutigen Freitag um 18 Uhr endet die Frist für verbindliche Angebote von möglichen Kaufinteressenten. Wie die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, soll es mindestens ein Gebot der beiden US-Finanzinvestoren Apollo und J.C. Flowers für das Geschäft der Landesbank geben.

Die beiden Investoren haben sich laut Bericht jüngst zu einer Bietergemeinschaft zusammengeschlossen. Sie sollen auf diese Weise jeweils ein Gebot für die Kernbank und die Gesamtbank abgeben. Beide sind in der deutschen Bankenbranche bereits aktiv und bekannt: Apollo beteiligte sich jüngst an der Oldenburgischen Landesbank, J.C. Flowers verfügt bereits über eine Minderheitsbeteiligung an der HSH (5,1 Prozent). Zudem ist das Beteiligungsunternehmen mit 50,1 Prozent bei der 2017 gegründeten Lunis Vermögensmanagement engagiert.

Unklar bleibe, ob weitere Interessenten ein Angebot einreichen. Spekuliert werde über den amerikanischen Investor Cerberus sowie Socrates Capital aus London, hinter letztgenanntem soll laut Bericht ein anderer, bisher unbekannter Bieter stehen. Dagegen soll sich der US-Fonds Lone Star dem Vernehmen nach aus dem Kreis der Interessenten zurückgezogen haben, ebenso wie Investoren aus China. So war vor einigen Monaten noch die chinesische HNA-Gruppe, Großinvestor der Deutschen Bank, als Interessent genannt worden, wenig später aber ausgestiegen.

Die HSH Nordbank besteht aus einer gewinnträchtigen Kernbank und einer Abbaubank, in der angeschlagene Kredite in einem Volumen von 20 Milliarden Euro stecken. Dabei dominieren insbesondere die Schiffskredite. Der Verkauf des Instituts muss bis Februar 2018 erfolgen, sonst wird die HSH auf Geheiß der Europäischen Kommission abgewickelt. Hintergrund ist eine wiederaufgestockte Bilanzgarantie der Länder Schleswig-Holstein und Hamburg aus dem Jahr 2009, die von der Europäischen Kommission als Beihilfe gewertet worden war.

Die Landesbank habe beim Abbau der Risiken Fortschritte gemacht. Möglich wäre aber, dass Teile der Kredite mit einem Volumen von vier bis acht Milliarden Euro nicht verkauft werden könnten, wie die „SZ“ aus dem Umfeld der Bank berichtet. Hier würden den Angaben zufolge der Sparkassenverband DSGV sowie die beiden Länder in die Bresche springen. Diese Variante der Restrisiko-Übernahme würde wohl auch die EU-Kommission durchwinken.

Wie geht es weiter? Sollte einer der Bieter den Zuschlag erhalten, müsste die Finanzaufsicht Bafin noch die Tauglichkeit der Käufer und neuen Eigentümer prüfen. Abschluss der Transaktion ist laut Bericht für Dezember 2018 geplant. Offen ist noch die Frage, ob die HSH unter das gemeinsame Haftungsdach der privaten Banken geht oder noch länger als geplant in der öffentlich-rechtlichen Einlagensicherung bleibt.

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