Wie blicken Private-Equity-Unternehmer auf die nächsten 18 Monate? Mit dieser Frage hat sich Frederic Capital Management, ein unabhängiger Private-Markets-Investor, auseinandergesetzt. Befragt wurden 192 Fondsmanager weltweit. Auch die erwartete Anzahl der Deals, die Rolle von Künstlicher Intelligenz und der US-Wahl sowie Co-Investments wurden in dem Private-Equity-Report abgefragt.
94 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass in den nächsten 12 bis 18 Monaten die Zahl der Deals zunehmen wird. Als Hauptgrund wird das vorhandene Dry Powder genannt. Auch die hohe Qualität der möglichen Deals, sowie ein stabileres Zinsumfeld werden als weitere Gründe genannt. Aufgrund der sinkenden Inflation gehen die meisten Private-Equity Manager davon aus, dass Geldleihen wieder günstiger wird.
Trotz der Wahlen in den USA, die ihre Schatten vorauswirft, erwarten nur 14 Prozent, dass diese für weniger Aktivität am Markt sorgen wird. 81 Prozent gehen zudem davon aus, dass es in den nächsten 12 bis 18 Monaten vermehrt Exits geben wird.
Die Teilnehmer wurden zudem gefragt, welche Gründe sie ausmachen, wenn es in den vergangenen fünf Jahren nicht zu einem Exit kam. Das generelle Marktumfeld wurde am häufigsten als Faktor ausgemacht, gefolgt von zu geringem Wachstum und einer zu hohen Einstiegsbewertung.
Wirkt sich Künstliche Intelligenz auf die Firmen im Portfolio aus?
Die meisten Teilnehmer erwarten, dass sich KI in den nächsten 24 Monaten leicht (47 Prozent) oder erheblich (11 Prozent) positiv auf die Rentabilität ihrer Portfoliounternehmen auswirken wird. Dies deutet laut den Studienautoren darauf hin, dass KI generell das Potenzial hat, das Ertragswachstum voranzutreiben und letztlich zur Wertschöpfung von Private Equity beizutragen. 37 Prozent erwarten keine spürbaren Auswirkungen auf die Rentabilität ihrer Portfoliounternehmen, während fünf Prozent mit negativen Auswirkungen rechnen.
Auf der anderen Seite gaben 44 Prozent der Teilnehmer an, dass KI mittel- bis langfristig das Geschäftsmodell einiger ihrer Portfoliounternehmen bedrohen könnte. Diese Zahl deutet laut den Studienautoren darauf hin, dass Private-Equity-Portfoliounternehmen mit KI-bedingten Geschäftsmodellrisiken konfrontiert sind und dass die Fondsmanager beginnen, über diese Risiken nachzudenken. 18 Prozent der Teilnehmer gaben sogar an, dass KI in den nächsten 24 Monaten eine leichte oder erhebliche Bedrohung darstellt, während nur 8 Prozent KI als potenziellen Risikofaktor ausschlossen.
Co-Investments werden öfter und ohne Gebühren angeboten
Laut den Studienautoren sind Co-Investments ein wichtiger Bestandteil eines modernen Private-Equity-Portfolios. 84 Prozent bieten ihren Limited Partners (LPs) daher diese Möglichkeit an – das sind 13 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Jahr. Zum einen werden Co-Investments angeboten, um zusätzliches Kapital zu generieren. Wichtigster Grund ist für die Befragten jedoch die Beziehungspflege. Daher bieten 83 Prozent der Private-Equity-Unternehmer diese ohne Gebühren für das Management an.
