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Schwellenländer im Klimawandel Franklin Templeton unterstützt Schwellenländer beim Klimaschutz

Windpark in Tamil Nadu, südlichster Bundesstaat Indiens

Windpark in Tamil Nadu, südlichster Bundesstaat Indiens: Das Land will die Emissionsintensität seiner Volkwirtschaft bis 2030 um 35 Prozent gegenüber 2005 senken. Foto: Imago Images / UPI Photo

Derzeit geht die Wissenschaft davon aus, dass die globale Erwärmung bis zum Jahr 2100 auf rund 3°C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden kann. Das ist noch weit vom Ziel des Pariser Klimaabkommens von deutlich unter 2°C, vorzugsweise 1,5°C, entfernt. Viele Schwellenländer haben sinnvolle Maßnahmen zur Begrenzung ihres Kohlenstoffausstoßes angekündigt, andere haben noch keine nennenswerten Schritte unternommen.

Um eine klimaverträgliche Wirtschaftsentwicklung zu erreichen, müssen die Regierungen der Schwellenländer wachstumsfördernde fiskalische und strukturelle Reformen in die Wege leiten, die emissionsarme Investitionen unterstützen. Vor diesem Hintergrund analysieren wir die Klimaverpflichtungen der Unternehmen, in die wir investieren, sowohl aus lokaler als auch aus globaler Sicht.

Wir erwarten, dass das Tempo der Dekarbonisierung rund um die Welt in unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablaufen wird. Nehmen wir China als Beispiel: Das Land ist zwar der größte Kohlenstoffemittent weltweit, doch seine Pro-Kopf-Emissionen sind niedriger als die verschiedener Industrienationen. Wir pflegen daher einen ganzheitlichen Blick auf Länder, Branchen und Unternehmen, wenn es darum geht, Klimaüberlegungen in unseren Investitionsprozess einzubinden. Weil in einigen Branchen der Kohlenstoffausstoß viel schneller zurückgefahren werden muss als in anderen, ist uns daran gelegen, unser Engagement zu priorisieren.

Große Schwellenländer sehen sich in der Pflicht zu handeln

Die wichtigsten Schwellenländer haben konkrete Maßnahmen und in vielen Fällen auch Gesetze zur Begrenzung und Reduzierung von Emissionen sowie direkte Pläne zur Bewältigung wichtiger Umweltprobleme angekündigt.

Chinas Anstrengungen, bis 2060 netto kohlenstofffrei zu sein, werden einen erheblichen Beitrag für die Welt leisten. Schließlich ist das Land für 30 Prozent der globalen Kohlenstoffemissionen verantwortlich und seine Zusage macht zwei Drittel der Gesamtemissionen aller Länder aus, die sich dem Netto-Null-Ziel verpflichtet haben. Weil der Großteil von Chinas Emissionen aus der Stromerzeugung und der Industrie stammt, haben die politischen Entscheidungsträger vorrangig diese Bereiche ins Visier genommen, um hier die Umstellung auf erneuerbare Energien und Energiespeicherung vorzuschreiben. Schätzungen von Goldman Sachs zufolge sollte der Anteil der Wind- und Solarenergie in China von weniger als 10 Prozent im Jahr 2020 auf über 30 Prozent im Jahr 2030 ansteigen. Da dieser Anteil jedoch bereits bei 39 Prozent liegt, sind 60 Prozent als neues Ziel in Sicht.

Obwohl Indien derzeit kein Netto-Null-Ziel verfolgt, konzentriert sich das Land darauf, die Emissionsintensität seines Bruttoinlandsprodukts bis 2030 um 35 Prozent gegenüber 2005 zu senken. Dieser Ehrgeiz treibt beispielsweise die Förderung von E-Fahrzeugen voran. Gleichzeitig sind die staatlichen Unternehmen aufgefordert, ihre Emissionen zu verringern. Indien hat sich außerdem zum Ziel gesetzt, den Anteil nicht-fossiler Brennstoffe an seiner gesamten Stromerzeugung bis 2030 auf 40 Prozent zu erhöhen.

Brasilien verfügt schon heute über eines der saubersten Stromportfolios der Welt. Mehr als 80 Prozent seiner Energiequellen sind nachhaltig, wobei fast 65 Prozent aus großen Wasserkraftprojekten und mehr als 15 Prozent aus Windkraft, Solarenergie und Biomasse stammen. Zusätzlich zu den Plänen zur Diversifizierung seiner erneuerbaren Energiequellen hat sich die brasilianische Regierung verpflichtet, die Klimaneutralität bereits bis 2050 statt bis 2060 zu erreichen, die illegale Abholzung bis 2030 einzudämmen und die Mittel für die Durchsetzung der entsprechenden Gesetze aufzustocken. Darüber hinaus soll das selbsterklärte Ziel eingehalten werden, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 43 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren.

Unternehmen ergreifen Klimaschutzmaßnahmen

Der jüngste Bericht des Weltklimarats (IPCC) – die erste größere wissenschaftliche Überprüfung des Klimawandels seit 2013 – hat die Beweise für einen Zusammenhang zwischen Emissionen und Wetter gestärkt und damit bestimmte Branchen und Regierungen direkt für diesen Wandel verantwortlich gemacht. Der IPCC-Bericht untermauert das globale Ziel, langfristig Netto-Null-Emissionen erreichen zu müssen, und zeigt für die Kapitalmärkte Wege auf, wie sie das Ziel unterstützen können. Details werden auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow (31. Oktober bis 12. November 2021) verhandelt.

Die Unternehmen in den Schwellenländern bereiten sich auf vielfältige Weise auf den Klimawandel vor. Einige bemühen sich um eine sinnvolle Dekarbonisierung in stark emittierenden Sektoren, während andere durch Produkte und Dienstleistungen Umweltlösungen anbieten.

Viele Unternehmen setzen Technologien zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen ein, bauen schadstoffintensive Industrietätigkeiten ab und grüne Geschäftsfelder wie erneuerbare Energien und E-Mobilität auf. Von besonderer Bedeutung sind hierbei die technologischen Fortschritte bei der Verbesserung der Energiedichte von Batterien und dem Wirkungsgrad von Solarzellen. Auch in grünen Wasserstoff wird stark investiert.

Die Rolle von Franklin Templeton

Grüne Geschäftsmodelle bieten Investitionsmöglichkeiten, wenn wir eine entsprechende Nachfrage und einen Beitrag zu positiven Umwelteffekten sehen. Die Solarindustrie, E-Autos und die regenerative Energieerzeugung aus Wasserstoff sind hierfür Beispiele.

Wir investieren aber auch in Unternehmen in kohlenstoffintensiven Sektoren wie Zement und Stahl. Und zwar immer dann, wenn es echte Verpflichtungen und Innovationen zur Dekarbonisierung gibt. Diese Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der globalen Emissionen.

Unser Anlageprozess umfasst Top-Down-Studien zu Politik und Branchen, Bottom-Up-Forschung zu Unternehmen und eine umfassende ESG-Analyse, die Klimaaspekte einbezieht. Dies alles trägt dazu bei, Anlagechancen zu identifizieren und das Gesamtrisiko der Portfolios zu verringern. Die Berücksichtigung wesentlicher Umweltaspekte in unseren Unternehmenseinschätzungen kann zu Anpassungen von Wachstumsprognosen und Margenerwartungen führen. Als aktive Verwalter des Kapitals unserer Kunden ist das Engagement ein wichtiges Instrument: Es ermöglicht uns, den ESG-Weg eines Unternehmens zu begleiten, was uns durch unsere lokale Präsenz und den Zugang zum Management leicht fällt.

Der Klimawandel ist ein Thema, das uns über mehrere Jahrzehnte in Atem halten wird. Je nach Weltregion dürfte die Dynamik der Entwicklungen variieren. Wir sind der Meinung, dass Unternehmen, die Lösungen für den Klimawandel entwickeln, und solche, die Innovationen zur Dekarbonisierung der Unternehmenstätigkeiten vorantreiben, Chancen für die erfolgreiche Kapitalanlage bieten. Daher ist die Bereitschaft eines Unternehmens, wesentliche Klimaprobleme anzugehen und zu bewältigen, eine entscheidende Komponente bei unserer Bottom-up-Bewertung der Nachhaltigkeit von Erträgen. Wir sind bestrebt, unsere lokale Präsenz in den Schwellenländern zu nutzen, um diese Chancen zu realisieren. Wir setzen uns bei den Unternehmen für positive Veränderungen ein, um für alle Beteiligten bessere Ergebnisse zu erzielen.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Diese Unterlage soll ausschließlich allgemeinem Interesse dienen und ist nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer Anlagestrategie zu verstehen. Sie stellt auch keine Rechts- oder Steuerberatung dar.

Die in diesem Dokument enthaltenen Meinungen, Aussagen und Analysen geben die aktuelle Einschätzung zum Erscheinungsdatum (oder in einigen Fällen zu einem bestimmten Datum) wieder und können sich jederzeit ohne Vorankündigung ändern. Die vorliegenden Informationen stellen keine vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region oder einen Markt dar.

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