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Franklin Templeton Investments zum Technologischen Wandel Wir sollten an das Potential der Innovation glauben

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Datenschutz und Cybersicherheit

Daten sind das wichtigste Gut von Unternehmen, gleichzeitig aber auch ihre größte Herausforderung. Daniel Schulman, CEO des Onlinebezahldienstes PayPal, hat beeindruckende Zahlen vorgelegt: Demnach wurden 2018 über 80 Billionen E-Mails versendet. Jeden Tag wurden 10 Milliarden WhatsApp-Nachrichten verschickt und 1 Milliarde Tweets abgesetzt.

Da die Datenübertragung und -speicherung immer günstiger wird, generieren und sammeln wir immer mehr Daten. Mehr Daten ermöglichen Unternehmern intelligentere Entscheidungen, aber nur, wenn sie das Wesentliche vom Unwichtigen trennen können. Doch genau das wird mit zunehmender Datenmenge exponentiell schwieriger. Maschinelles Lernen kann hier ein starker Verbündeter sein, muss aber durch menschlichen Sachverstand ergänzt werden.

Darüber hinaus ist die fortschreitende Datenrevolution mit zwei weiteren wichtigen Aspekten verbunden, die für Investoren relevant sind. Der eine ist Datenschutz und der andere Cybersicherheit. Die Debatte darüber hat gerade erst begonnen. Und sie wird weit über Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter hinausgehen und sich auf das Gesundheitswesen und andere Wirtschaftssektoren auswirken.

Die zukünftige Entwicklung von Regeln und Vorschriften zum Datenschutz und zur Cybersicherheit wird einen wichtigen Einfluss auf die Geschäftsmodelle und Anlageentscheidungen von Unternehmen haben. Insbesondere das Thema Cybersicherheit wird bei Geschäftsstrategien, Anlagerisikobewertungen und geopolitischen Entwicklungen eine immer wichtigere Rolle spielen.

Technologischer Wandel erfordert beständige Weiterqualifizierung

Auch die Auswirkungen auf Arbeitsplätze und Einkommen werden viel differenzierter sein. Die vorherrschende Meinung ist, dass wir unaufhaltsam auf eine Massenautomatisierung und weit verbreitete Arbeitslosigkeit zusteuern. Doch die Zahlen sprechen eine andere Sprache: Die Vereinigten Staaten haben heute 10 Millionen Arbeitsplätze mehr als beim vorherigen Höchststand der Beschäftigung vor der Rezession 2009 und die Arbeitslosenquote ist auf ein 50-Jahres-Tief gefallen.

Können wir uns also unbesorgt zurücklehnen? Keineswegs. Das rasante Innovationstempo erfordert Fachkräfte mit neuen Fähigkeiten. Doch die erheblichen Qualifikationsdefizite in der Fertigung deuten darauf hin, dass wir in dieser Hinsicht schlecht abschneiden. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir die Komplementarität zwischen Mensch und Maschine viel besser verstehen müssen. Nur so können wir sicherzustellen, dass Innovation nicht nur zu mehr Arbeitsplätzen führt, sondern auch zu besseren Arbeitsplätzen und einer höheren Produktivität.

Vier Ableitungen für Investoren

Erstens:  KI ist ein mächtiges neues Werkzeug, aber kein Allheilmittel. Moderne datenwissenschaftliche Fähigkeiten werden für eine erfolgreiche Anlagestrategie immer wichtiger. Dafür müssen Investoren fundierte Investmentexpertise mit solidem Analysewissen kombinieren, um diese Fähigkeiten effektiv einsetzen zu können.

Zweitens: Die Beachtung der unternehmens-, branchen- und länderspezifischen Fundamentaldaten ist wichtiger denn je. Die Innovationsgeschwindigkeit erschüttert bereits Unternehmen und Branchen und stört das Wettbewerbsgleichgewicht zwischen den Ländern.

Drittens: Wir müssen das makroökonomische Umfeld anders betrachten, denn Innovationen haben bereits den Charakter des Welthandels verändert. Wir beginnen gerade erst zu verstehen, welche Auswirkungen dies auf Qualifikationen, Arbeitsplätze und Einkommen hat. All dies wird sich in Spar- und Anlagetrends niederschlagen.

Und zu guter Letzt: Wir sollten zwar an das Potenzial der Innovation glauben, aber dem Hype nicht verfallen. Die Wirkung dieser neuen Innovationswelle wird tiefgreifend und umwälzend sein. Aber es wird einige Zeit dauern, bis es zu einem echten Umbruch kommt – und zwar länger, als der Hype vermuten lässt.

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