Ende vergangenen Jahres hatte die Frankfurter Bankgesellschaft durch die neu gegründete Holding bereits ihre Führungsebene angepasst. Im Sommer dieses Jahres steht ein personeller Wechsel an der Spitze des Hauses an: Holger Mai, Vorstandsvorsitzender der Holding der Frankfurter Bankgesellschaft, wird zum 30. Juni 2024 in den Ruhestand treten. Damit endet bei der Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe eine Ära. Seit 2008 hatte Mai die Geschicke bei der Frankfurter Bankgesellschaft gelenkt.
Michael Bräuer wird Vorstandsvorsitzender
Sein Nachfolger steht bereits fest: Michael Bräuer übernimmt seine Position zum 1. Juli. Der Name Bräuer ist außerhalb der Sparkassen-Organisation bislang eher unbekannt. Seit 2006 ist der 57-Jährige Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien (Bilanzsumme von 4,5 Milliarden Euro per 31. Dezember 2022). Als Vorstandsvorsitzender des Vorgängerinstituts Kreissparkasse Löbau-Zittau ab 2002 hatte er deren Fusion mit der Niederschlesischen Sparkasse zum heutigen Institut begleitet. Bräuer ist Verbandsobmann des Ostdeutschen Sparkassenverbands und Mitglied in diversen Gremien der Sparkassenorganisation.
Bräuer habe seine Sparkasse transformiert und strategisch weiterentwickelt, sagt sein Vorgänger über ihn. „Mit dieser Erfahrung an der Spitze ist die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe für die Zukunft bestens aufgestellt“, wird Mai in einer Unternehmensmitteilung zitiert.
Darin blickt der 62-Jährige auch auf seine Zeit in der Bank zurück. „Die Frankfurter Bankgesellschaft in ihrer heutigen Form seit 2008 systematisch auf- und ausbauen zu können, sodass sie heute ‚die Privatbank der Sparkassen Finanzgruppe‘ und einer der erfolgreichsten Anbieter am deutschen Markt ist, ist eine Aufgabe, die mich sehr erfüllt hat.“ Seine damaligen Erwartungen seien weit übertroffen worden, und die Potenziale für weiteres Wachstum im Private Banking und Wealth Management aufgrund der Marktposition der Sparkassen-Finanzgruppe erheblich.
Holger Mai: Zuvor Geschäftsleiter bei der Schweizer-Tochter
Gesteuert wird die Unternehmensgruppe der Frankfurter Bankgesellschaft seit dem 1. Dezember 2023 von einer Holdinggesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main, die zu 100 Prozent zur Helaba-Gruppe gehört. Mai war zuvor Geschäftsleiter bei der Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz), die als übergeordnete Einheit der Gruppe fungierte: Sowohl die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) als auch das Multi Family Office und die M&A-Beratung Imap waren Tochterunternehmen der Schweizer Bank.
Die Frankfurter Bankgesellschaft ist die Privatbank der Sparkassen-Finanzgruppe. Die Schweizer Vollbank hat ihren Sitz in Zürich, das deutsche Äquivalent in Frankfurt am Main. Zudem gehören das eigene Multi Family Office und eine Mehrheitsbeteiligung an der Imap M&A Consultants zum Geschäftsfeld. Die Gruppe verwaltet rund 18 Milliarden Euro und zählt in Deutschland zu den zehn größten Privatbanken.