Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe besteht aus insgesamt vier Unternehmen: Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) fungiert als Obergesellschaft der Gruppe. Muttergesellschaft und die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) betreiben an den Standorten Zürich, Frankfurt, Düsseldorf, München und Hamburg das Wealth-Management-Geschäft in Zusammenarbeit mit den Sparkassen vor Ort. Angesprochen sind Kunden ab einer Million Euro Anlagevermögen bei der Frankfurter Bankgesellschaft.
Weiterhin fungiert die deutsche Tochter als Kompetenzzentrum für gemeinnützige Stiftungen und bietet den Sparkassen eine White Label-Vermögensverwaltungslösung an. Die Tochter Family Office der Frankfurter...
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Die Frankfurter Bankgesellschaft Gruppe besteht aus insgesamt vier Unternehmen: Die Frankfurter Bankgesellschaft (Schweiz) fungiert als Obergesellschaft der Gruppe. Muttergesellschaft und die Frankfurter Bankgesellschaft (Deutschland) betreiben an den Standorten Zürich, Frankfurt, Düsseldorf, München und Hamburg das Wealth-Management-Geschäft in Zusammenarbeit mit den Sparkassen vor Ort. Angesprochen sind Kunden ab einer Million Euro Anlagevermögen bei der Frankfurter Bankgesellschaft.
Weiterhin fungiert die deutsche Tochter als Kompetenzzentrum für gemeinnützige Stiftungen und bietet den Sparkassen eine White Label-Vermögensverwaltungslösung an. Die Tochter Family Office der Frankfurter Bankgesellschaft betreibt Honorarberatung für sehr vermögende Kunden und Familienunternehmer. Imap M&A Consultants ist ein führender M&A-Berater für den Mittelstand.
Das Geschäftsmodell der Frankfurter Bankgesellschaft bietet auch künftig enorme Wachstumsmöglichkeiten in zwei Richtungen: Einerseits ist davon auszugehen, dass in vielen Sparkassen das Geschäft mit vermögenden Privatkunden noch ausbaufähig ist. Allein der Marktanteil der Sparkassen-Finanzgruppe im deutschen Retail- und KMU-Geschäft deutet darauf hin, dass es unter diesen Kunden noch eine Vielzahl nicht vollständig ausgeschöpfter Kundenbeziehungen gibt. Andererseits bestehen bisher erst Kooperationsvereinbarungen der Frankfurter Bankgesellschaft mit 275 Einzelsparkassen. Das entspricht einer Durchdringung von 73 Prozent, so dass hier noch Wachstumspotenzial für weitere Kooperationen besteht.
Ein Wachstumstreiber in diesem Segment ist die White-Label-Vermögensverwaltung für Sparkassen (VVS), die es einzelnen Sparkassen erlaubt, unter eigenem Namen ihren Kunden eine Vermögensverwaltung ab einer Anlagesumme von 250.000 Euro anzubieten. Dieses Produkt haben bisher drei Jahre nach Marktstart – je nach Sichtweise schon oder erst – 50 Sparkassen im Angebot. Hier zeigt sich das noch vorhandene Wachstumspotenzial durch eine weitere intensive Vertriebsarbeit innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe.
Eine weitere sehr aussichtsreiche Strategie besteht in der Zusammenarbeit mit dem Firmenkundengeschäft. Durch Übernahme der Imap M&A Consultants beabsichtigt die Frankfurter Bankgesellschaft dieses Geschäft zu vertiefen. Große Privatvermögen entstehen meist durch unternehmerische Tätigkeit. Die Imap berät mittelständische Unternehmer bei Unternehmenstransaktionen.
Der Verkauf eines Unternehmens und der damit verbundene Zufluss an Finanzmitteln ist genau der richtige Zeitpunkt, um die langfristige Anlage des Zuflusses zu strukturieren. Generell ist Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Firmenkunden- und Private-Banking-Segment von Sparkassen und Banken der entscheidende Hebel, um zum richtigen Zeitpunkt dem Kunden ein passgenaues Angebot für die Vermögensverwaltung machen zu können.
Im Vergleich zur sonstigen öffentlichen Coverage des Themas verliert der Geschäftsbericht der Frankfurter Bankgesellschaft nur wenige Worte zum Thema Nachhaltigkeit. Bericht gibt es von einem gruppenweiten ESG-Projekt, der Vereinbarung des Instituts zu den UN Principles for Responsible Investment, die auch von der Bankgesellschaft unterzeichnete Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliches und nachhaltiges Wirtschaften und die energetische Sanierung des Stammsitzes der Bank in Zürich.
Wie bei allen Privatbanken hängt die weitere Geschäftsentwicklung sehr stark von der künftigen Wertentwicklung an den Kapitalmärkten ab. Sollte es zu einem Rücksetzer kommen, etwa wegen der Befürchtung eines Inflations- und damit auch Zinsanstiegs wären auch die Provisionserlöse der Frankfurter Bankgesellschaft negativ davon betroffen. Zudem sollte die Frankfurter Bankgesellschaft intensiv an der Verbesserung ihrer Rentabilität arbeiten, die im Branchenvergleich aktuell noch nicht auskömmlich ist.
Große Chancen bestehen allerdings in der Zusammenarbeit mit der größten Finanzgruppe auf dem deutschen Markt, der Sparkassen-Finanzgruppe. Hier lassen sich die Möglichkeiten von deren Kundenbeständen noch stärker ausschöpfen, mit anspruchsvollen Vermögensverwaltungslösungen dem Schließen der Wertpapierlücke. Auch bei wohlhabenden Anlegern bestehen weiterhin hohe Liquiditätsbestände.
Über die Autoren:
Stefanie Hehn-Ginsbach lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen als Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Corporate Finance & Kapitalmarkttheorie. Sie war von 2005 bis 2018 bei der Deutschen Bank tätig und bekleidete dort mehrere Führungspositionen im In- und Ausland. Zudem berät sie privatwirtschaftliche wie auch öffentliche Unternehmen bei finanzwirtschaftlichen Themen.
Gösta Jamin lehrt an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen als Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre. Zudem begleitet er als Berater Banken, Fintechs und andere Finanzdienstleister bei Projekten der digitalen Transformation.