Wie ist der IAC-Aktien Global entstanden?
Jörg Wiechmann: Als Gemeinschaftsdepot des Itzehoer Aktien Clubs. Der IAC startete 1998 mit zehn Gründungsmitgliedern und ist in den folgenden drei bis vier Jahren zum größten Aktienklub Deutschlands herangewachsen mit über 5.000 Mitgliedern. Im Vorfeld der Einführung der Abgeltungssteuer haben wir das Klub-Depot dann in einem Fondsmantel gehüllt, um auch weiterhin ohne steuerliche Belastung innerhalb des Portfolios umschichten zu können.
Der Fonds investiert in 50 internationale Qualitätsaktien. War zum Start der Strategie nicht eher Neuer Markt in Aktienklubs angesagt?
Genau davon wollten wir uns abheben. Schon allein dadurch, dass wir nur in große Unternehmen investieren, spielte bei uns der Neue Markt keine Rolle. Außerdem versuchen wir uns gegen den Trend zu stellen. Zwar wollen wir alle Sektoren im Fonds haben, aber Themen, die gerade in Mode sind und damit zur Überbewertung neigen, gewichten wir eher unter. Das waren damals Technologieunternehmen, vor fünf, sechs Jahren waren es Rohstoff- und Ölaktien.
Was sind denn in Ihren Augen überhaupt Qualitätsaktien?
Das sind grundsätzlich keine Small Caps, sondern Blue Chips wie Coca-Cola, Microsoft, McDonald‘s. Ein weiteres Kriterium ist eine hohe Markenbekanntheit und ein sehr großer Marktanteil im jeweiligen Bereich. Außerdem müssen die Unternehmen schon länger am Markt sein. Das ergibt sich allerdings meist aus dem Größenkriterium. Es gibt kaum ein Top-100-Unternehmen, das gerade frisch den Börsengang hinter sich hat. Eine Ausnahme ist der chinesische Onlinehändler Alibaba. Den sehen wir nicht als Qualitätsunternehmen, da uns die Bilanzhistorie fehlt.
Es dürfte weltweit deutlich mehr als 50 solcher Qualitätsunternehmen geben. Wie wählen Sie aus?
Wir wollen über das Portfolio eine gesunde Mischung abbilden. Alle Sektoren und Regionen sollen vertreten sein, um die Risiken, die mit einer Aktienanlage einhergehen, optimal zu streuen. Das hat Einfluss auf die Auswahl. Zudem schauen wir auf die Bewertung. In den einzelnen Branchen tendieren wir zu den Kandidaten mit dem besten Preis.
Tauschen Sie häufig Aktien aus?
Nein, ganz und gar nicht. Etwa zwei Drittel der Werte, die bei Auflage der Strategie in 1998 im Portfolio waren, sind heute immer noch drin. Wir schmeißen eine Aktie nicht sofort raus, wenn sie sich in eine Überbewertung hinein entwickelt. Sie wird dann erst einmal im Portfolio untergewichtet. Wir verkaufen also in die steigenden Kurse hinein die Werte ab. Wenn sie dann irgendwann wieder fallen, sammeln wir sie günstiger wieder ein. Das Portfolio atmet durch das aktive Managen der Gewichtungen.
Warum ist Apple nicht im Portfolio?
Im Vergleich zu einer Benchmark könnte man sagen, das ist unsere größte Wette, da Apple in den Indizes stark vertreten ist. Apple ist auf unserer Watchlist, der Technologiebereich ist aber ohnehin schon mit 20 Prozent am stärksten im Portfolio vertreten. Wir haben unter anderem Samsung im Portfolio, Apples größten Konkurrenten im Smartphone-Markt. Und Google ist seit Januar neu dabei. Würden wir Apple noch hinzunehmen, hätten wir dort ein zu starkes Gewicht. Tendenziell wollen wir dies sogar eher abbauen, da die Technologiebranche in letzter Zeit sehr gefragt ist und wir, wie gesagt, lieber gegen den Trend investieren. So haben wir zum Beispiel im vergangenen Jahr antizyklisch begonnen, uns in die beiden Rohstoffwerte Vale und Barrick Gold einzukaufen.
Jörg Wiechmann: Als Gemeinschaftsdepot des Itzehoer Aktien Clubs. Der IAC startete 1998 mit zehn Gründungsmitgliedern und ist in den folgenden drei bis vier Jahren zum größten Aktienklub Deutschlands herangewachsen mit über 5.000 Mitgliedern. Im Vorfeld der Einführung der Abgeltungssteuer haben wir das Klub-Depot dann in einem Fondsmantel gehüllt, um auch weiterhin ohne steuerliche Belastung innerhalb des Portfolios umschichten zu können.
Der Fonds investiert in 50 internationale Qualitätsaktien. War zum Start der Strategie nicht eher Neuer Markt in Aktienklubs angesagt?
Genau davon wollten wir uns abheben. Schon allein dadurch, dass wir nur in große Unternehmen investieren, spielte bei uns der Neue Markt keine Rolle. Außerdem versuchen wir uns gegen den Trend zu stellen. Zwar wollen wir alle Sektoren im Fonds haben, aber Themen, die gerade in Mode sind und damit zur Überbewertung neigen, gewichten wir eher unter. Das waren damals Technologieunternehmen, vor fünf, sechs Jahren waren es Rohstoff- und Ölaktien.
Was sind denn in Ihren Augen überhaupt Qualitätsaktien?
Das sind grundsätzlich keine Small Caps, sondern Blue Chips wie Coca-Cola, Microsoft, McDonald‘s. Ein weiteres Kriterium ist eine hohe Markenbekanntheit und ein sehr großer Marktanteil im jeweiligen Bereich. Außerdem müssen die Unternehmen schon länger am Markt sein. Das ergibt sich allerdings meist aus dem Größenkriterium. Es gibt kaum ein Top-100-Unternehmen, das gerade frisch den Börsengang hinter sich hat. Eine Ausnahme ist der chinesische Onlinehändler Alibaba. Den sehen wir nicht als Qualitätsunternehmen, da uns die Bilanzhistorie fehlt.
Es dürfte weltweit deutlich mehr als 50 solcher Qualitätsunternehmen geben. Wie wählen Sie aus?
Wir wollen über das Portfolio eine gesunde Mischung abbilden. Alle Sektoren und Regionen sollen vertreten sein, um die Risiken, die mit einer Aktienanlage einhergehen, optimal zu streuen. Das hat Einfluss auf die Auswahl. Zudem schauen wir auf die Bewertung. In den einzelnen Branchen tendieren wir zu den Kandidaten mit dem besten Preis.
Tauschen Sie häufig Aktien aus?
Nein, ganz und gar nicht. Etwa zwei Drittel der Werte, die bei Auflage der Strategie in 1998 im Portfolio waren, sind heute immer noch drin. Wir schmeißen eine Aktie nicht sofort raus, wenn sie sich in eine Überbewertung hinein entwickelt. Sie wird dann erst einmal im Portfolio untergewichtet. Wir verkaufen also in die steigenden Kurse hinein die Werte ab. Wenn sie dann irgendwann wieder fallen, sammeln wir sie günstiger wieder ein. Das Portfolio atmet durch das aktive Managen der Gewichtungen.
Warum ist Apple nicht im Portfolio?
Im Vergleich zu einer Benchmark könnte man sagen, das ist unsere größte Wette, da Apple in den Indizes stark vertreten ist. Apple ist auf unserer Watchlist, der Technologiebereich ist aber ohnehin schon mit 20 Prozent am stärksten im Portfolio vertreten. Wir haben unter anderem Samsung im Portfolio, Apples größten Konkurrenten im Smartphone-Markt. Und Google ist seit Januar neu dabei. Würden wir Apple noch hinzunehmen, hätten wir dort ein zu starkes Gewicht. Tendenziell wollen wir dies sogar eher abbauen, da die Technologiebranche in letzter Zeit sehr gefragt ist und wir, wie gesagt, lieber gegen den Trend investieren. So haben wir zum Beispiel im vergangenen Jahr antizyklisch begonnen, uns in die beiden Rohstoffwerte Vale und Barrick Gold einzukaufen.