Fondsanalyse deluxe, Teil 6 Investment-DNA gesucht!

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In den 80er-Jahren entwickelte sich in den USA der Gedanke, dass internationales Investieren zu mehr Diversifikation führt, neue Wachstumsunternehmen gefunden werden können und das zu einer besseren Performance führt. Menschen wie Peter Lynch, Jim Rogers, John Templeton, George Soros, John Neff und Jim Robertson führten diese Bewegung an. Das Buch „The New Money Masters“ von John Train war zu der Zeit der Bestseller. Die deutsche Wiedervereinigung war für viele US-Investmentmanager der endgültige Startschuss, über den nationalen Tellerrand hinauszublicken – etwas, das viele deutsche Vermögensverwalter bis heute nicht schaffen. Als Vermögensverwalter mit über 50 Jahren Erfahrung und einer klar definierten Investment-DNA beschritt auch MFS den internationalen Weg. Ein damals junger Portfoliomanager namens David Mannheim durfte für MFS die Schritte des internationalen Investierens gehen und wandte die bewährte hauseigene Vorgehensweise auch bei der Auswahl von Aktien ausländischer Unternehmen an. MFS legte den globalen Aktienfonds im Oktober 1998 auf und hat heute einen Track Record von über 20 Jahren.

Prozess

MFS ist keine One-Man-Show, sondern verfügt über einen klaren und nachvollziehbaren Prozess. Mittels Kombination von über 30 Analysten für Nicht-US-Unternehmen, einem erfahrenen Team von Portfoliomanagern sowie einem stringenten Prozess für die Risikoanalyse sucht und findet man Unternehmen für das Portfolio. Einen Länder-, Sektor- oder gar Makro-getriebenen Top-down-Ansatz sucht man vergebens. Das Ziel ist, Unternehmen zu finden, die über stabile Geschäftsmodelle verfügen, sich in einem oligopolistischen Wettbewerb befinden, eine hohe Preisdurchsetzungsmacht haben, über eine solide Bilanz verfügen, regelmäßig in die Entwicklung des eigenen Unternehmensinvestieren, ihre Kunden sowie ihre Lieferanten, Mitarbeiter und Aktionäre schätzen und über ein Management verfügen, welches all diese Attribute wertschätzt und den notwendigen Respekt vor der eigenen Aufgabe hat. Investiert man in solche Unternehmen, ist die krampfhafte Formulierung von Nachhaltigkeitskriterien überflüssig.

Diese Unternehmen werden in einem (nicht zu) konzentrierten Portfolio von 80 bis 100 Titeln zusammengestellt. MFS ist groß genug, um von Unternehmen als Investor ernst genommen zu werden, und klein genug, um eine eigenständige Investment-Philosophie zu haben. Investieren ist wie ein Dauerlauf, Nachhaltigkeit bedarf Stetigkeit. Diese Attribute haben wir im Prozess von MFS gefunden.

Portfolio

Das Nettovermögen des Fonds beträgt knapp 4,7 Milliarden US-Dollar. Die größte Position hat eine Gewichtung von 3,2 Prozent (Stichtag: Ende November 2019), was einer Investmentgröße von 150 Millionen US-Dollar entspricht. Die durchschnittliche Börsenkapitalisierung der gehaltenen Unternehmen liegt bei 100 Milliarden US-Dollar, sodass 150 Millionen US-Dollar problemlos gehandelt werden können. Der Active Share liegt bei knapp 90 Prozent.