Fondsanalyse deluxe, Teil 3 Der Gegenbeweis – aktive US-Aktienfonds können sich lohnen

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Stilfaktoren eröffnen uns hier eine neue Perspektive, um auf die Entstehung beziehungsweise Zusammensetzung des Alphas aktiver Manager zu blicken. So können Faktoranalysen nicht nur zur Aufdeckung der Rendite- und Risikoquellen in den Fondsportfolios eingesetzt werden, sondern auch zur gezielten Selektion von Managern. Quantitative Analyse-Tools zur Zerlegung der Alphas aktiver Manager in Faktorrenditen sind deswegen bei der Lampe Asset Management ein fester Bestandteil des systematischen Managerselektionsprozesses. Wir wollen somit sicherstellen, dass das Alpha des Fonds zum Großteil aus den Selektions- und/oder Timing-Fähigkeiten des Fondsmanagers resultiert und nicht aus den strukturellen Exposures zu einem besonderen Stilfaktor.

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Durchschnittliche Faktor-Exposures der aktiven US-Fondsmanager der Kategorie Blend. Quelle: Morningstar, Bankhaus Lampe

               

Stilfaktoren sind mittlerweile akademisch und von der Investorenbasis als persistenter Renditetreiber von Einzelwerten innerhalb einer Asset-Klasse anerkannt, die als Prämien isoliert und in Form von Smart-Beta-ETFs effizient vereinnahmt werden können (siehe beispielsweise das Drei-Faktoren- oder Fünf-Faktoren-Modell von Eugene Fama und Kenneth French). Solche regelbasierten Multifaktorstrategien (Smart-Beta-ETFs) stellen neben aktiven Managern und getimtem Exposure zu Benchmark-ETFs einen dritten Weg dar, um Renditen gegenüber dem Index zu generieren.

Zusammenarbeit von Algorithmus und Mensch

Um eine optimale Kombination der drei Komponenten zu erreichen, verfolgen wir bei der Multi-Asset-Vermögensverwaltung der Lampe Asset Management einen quantitativen Core-Satellite-Ansatz. Dabei legen wir den Schwerpunkt auf regelbasierte und aktive Strategien, da sowohl akademische Studien als auch eigene Analysen hier eine Chance auf eine Outperformance gegenüber der jeweiligen Vergleichsbenchmark darlegen. Core entspricht diesem Ansatz folgend einem diversifizierten Marktportfolio bestehend aus Benchmark- und Smart-Beta-ETFs. Als renditetreibende Satelliten werden aktiv gemanagte Fonds beigemischt.

Um das Alpha-Potential regelbasierter und aktiver Strategien für das Gesamtportfolio maximal ausschöpfen zu können, müssen die aktiven Fonds nach unserer Überzeugung laufend und systematisch miteinander und mit dem restlichen Portfolio verglichen und entwickelnden Überschneidungen aktiv gesteuert werden. Zur maximalen Ausschöpfung des Alpha-Potentials aus diesen zwei Bausteinen muss unserer Überzeugung nach die Interaktion der gewählten aktiven Fonds zueinander sowie zum restlichen Portfolio systematisch analysiert und aktiv gesteuert werden. Diese Aufgabe übernimmt bei der Lampe Asset Management unser Core-Satellite-Algorithmus.

Im Einklang mit akademischen Studien, wonach das Alpha aktiver Fondsmanager nicht persistent ist und sehr stark in den einzelnen Sub-Kategorien der Asset-Klassen variiert, kann sich die Auswahl und Gewichtung solcher Fonds kurzfristig deutlich verändern. In den Segmenten, in denen aktive Ansätze durch das Ausnutzen vorhandener Marktineffizienzen einen besonderen Mehrwert generieren können, werden diese Ansätze dabei tendenziell höher gewichtet. Als Beispiele hierfür können derzeit Europa und die Schwellenländer auf der Aktienseite und globale Unternehmensanleihen auf der Anleiheseite genannt werden. Anhand von Optimierungs- und Simulationsverfahren finden wir den optimalen Mix zwischen multifaktor-regelbasierten ETFs, passiven Benchmark-ETFs und aktiven Ansätzen. Aus diesen Überlegungen heraus ergeben sich klare Charakteristika und Parameter, anhand derer sich zunächst unsere quantitativen Alpha-Screening-Tools auf die Suche nach geeigneten aktiven Investmentfonds machen.